Volltext: Der Sammler 8. Jahrg. 1912 (1912)

Uv. 12 — 8. Iahrg. Beilage f. „Kchävdiagee Machendlalt" De;emd. 1912. 
Ssp sammlet 1 . 
Mitteilungen des Vereines zur Erhaltung des Stadtmuseums und zur Erhaltung des bau 
lichen Charakters der Stadt Schärding. 
Inhalt: Johann B. Obpacher ch —- Extradition b. i. Uebergabsprotokoll beim Bürgermeister- 
ruechsel 1828. — Entwicklung der Lokalmuseen. — Naturdenkmale. — Ein bayrisch 
österreichisches Wörterbuch. 
3. B. Obpacher f. 
Ein treues Mitglied unseres Vereines ist 
unerwartet schnell mit Tod abgegangen. Herr 
I. B. O b p a ch e r , Rentner in München, ein 
Sohn des vormaligen Kaufmannes I. Ob - 
pacher in Neuhaus am Inn. An seinem 
70. Geburtstage erkrankte Obpacher in bedenk 
licher Weise und konnte sich zum Leidwesen aller, 
die ihn kannten und ihm nahe standen, nicht 
mehr erholen. 
Ein arbeits- und auch erfolgreiches Leben 
hat unser nunmehr verewigtes Mitglied durchlebt. 
Ursprünglich dern Kaufmannstande an 
gehörig, begründete Herr O b p a ch e r mit seinem 
bereits früher verstorbenen Bruder zum Beginn 
der sechziger Jahre des vergangenen Jahr 
hunderts in München eine lithographische An 
stalt, die sich nach und nach unter der aus 
gezeichneten Führung zu einer Kunstanstalt ersten 
Ranges in ganz Deutschland emporrang, welchen 
Platz die Firma heute noch einnimmt. 
Wie es bei herzenswarmen Menschen schon 
ist, blieb der Verewigte seiner Heimat ein treuer 
Sohn. In seiner Erinnerung an das Vater 
haus in Neuhaus lebte in ihm aber auch ein 
freundliches Gedenken an Schärding. Seine 
ersten Kenntnisse holte sich Obpacher in unserer 
Stadt, denn er war ja noch einer der wenig 
lebenden Neuhauser, die die Schärdinger Schule 
besuchten, da es zur selbigen Zeit im nachbar 
lichen Neuhaus noch keine Schule gegeben hat. 
Mögen diese. Erinnerungen an die ersten 
Jahre des Schulbesuches bei dem Verewigten 
auch dazu beigetragen haben, daß er unserer 
Stadt immer stets freundlich gedacht hat. 
Als der Musealverein gegründet wurde, 
war Herr Obpacher einer der ersten in den 
Reihen derjenigen, die mit einem namhaften 
Jahresbeitrag als Mitglied beitraten. Wir wissen 
auch, daß unser verstorbenes Mitglied die Ver 
einsmitteilungen, den „Sammler" niemals über 
sah, ein Beweis des großen Interesses, das Ob- 
pacher dem heimatlichen Schaffen in Schärding 
entgegengebracht hat. 
Unser nunmehr verstorbenes, geschätztes 
Mitglied hat aber auch außer seinem geschäft 
lichen Berufe eine hochgeachtete gesellschaftliche 
Stellung eingenommen. Beweis dafür, daß die 
Stadt München dem Verewigten durch eine 
prächtige Blumenspende ehrte und der Bürger 
meister der königlichen Residenzstadt München 
der Trauerfeierlichkeit beiwohnte! 
Der Musealverein, der diese letzte Ehrung 
für den Verstorbenen wohl zu schätzen weiß, 
beklagt den Verlust eines seiner treuesten Mit 
glieder und weiht dem Heimgegangenen ein 
stilles freundliches Gedenken. 
Protokoll 
«der die G»traditio« de« Stadtkammer 
amtes dahier a« de« neue» Biirgermeiker, 
aafgenommen za Scheerdiag, de« 11. April 
1828. 
Gegenwärtig: 
Der k. k. Pfleger .Gröbner Abel, als 
Protokollsführer. 
Im w eiteren Beisein: 
A) Der Uebergeber des Bürgermeisters Franz 
Paul Kirchbeck. 
Der Magistratsräte: Michael Feyrer und 
Matthias Goldinger. 
Der Ausschußmänner: Johann Kobler, 
Martin Zweimüller und -Wilhelm Bergmann 
(abwesend). 
6) Den Uebernehmern des Bürgermeisters. 
Der Magistratsräte: Felix Wieninger, Franz 
Salzinger (abwesend), Friedrich Balde. 
Der Ausschußmänner: Franz Peyrer, Johann 
Döpfer, Karl Burger, Donatus Thoma, Alois 
Weisbrod (abwesend), sämtlich von hier. 
Nach dem hohen kreisämtlichen Dekrete 
vom 9. Oktober 1827, Z. 9704 und vorn 
10. Oktober 1827, Z. 9806, ist die Entlassung 
des Bürgermeisters Kirchbeck, sowie der als
	        
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