Volltext: Der Sammler 5. Jahrg. 1909 (1909)

Uv. 12. — 5. Iührg. Beilage |«ttt „Kchavdiagee MochenVlatt". 
DexVr. 1SVS 
Dsr -8smmlsp. 
Mitteilungen des Vereines zur Erhaltung des Stadtmuseums und zur Erhaltung des bau 
lichen Charakters der Stadt Schärding. 
Anhalt: Die alte Feuerlöschordnung für die landesfürstliche Stadt Schärding aus dem Jahre 1826 
(Schluß). — Grabungen im Burgstall Hundshof. — Haussprüche, gesammelt von Lehrer 
Friedrich Holzinger, Taufkirchen. 
Die alte Stuerlöscbordnung 
für die landesfürstlicbe Stadt Schärding. 
(Schluß). 
Im Falle eines Brandes hatte das k. k. 
Pfleggericht die Direktion aller Löscharbeiten. 
Sämtliche städtischen Magistratsmitglieder wurden 
dem Pfleggerichte zugewiesen, um sich nach dessen 
Anordnung verwenden zu lassen. 
Bezüglich Abteilung 4, Rettungsdienst, war 
unter anderem angeordnet: 
Wohin die auszubringenden Effekten zur 
Rettung gebracht werden können. 
a. Auf die Wieningerschanze, 
b. Wiesen beym Kapuzinern, eigentlich Grüntal, 
e. Bier-Peyerer — Feld vor dem oberen Thore, 
ct. Alten Schloßplatz, 
6. Platz bey der Kirche. 
Bey besonders schlechtem Wetter aber, wo 
die Habseligkeiten im Freyen dem Verderben aus 
gesetzt wären, in das Theatergebäude und das 
Brod- und Waghaus. 
Bei der letzten Abteilung, Vorkehrungen nach 
dem Brande, erfahren wir, daß die Feuerkommis 
säre verpflichtet waren, diejenigen anzuzeigen, die 
nicht erschienen waren oder die sich den Anord 
nungen nicht gefügt haben, welche, wenn ihre Ver 
antwortung nicht als hinreichend befunden wurde, 
mit Geld- oder Arreststrafen belegt wurden. 
Auch die Rettungstaglia mit 26 Gulden C. 
M. ist bereits vorgesehen, und es mutet einem 
eigentümlich an, daß die Belohnung für Rettung 
eines Menschenlebens mit eigener Lebensgefahr 
nunmehr durch nahezu hundert Jahren auf gleicher 
Höhe geblieben ist. 
Die nun folgende individuelle Einteilung 
der Löschbeschäftigung ist gewiß interessant. Doch 
5 p r 
gesammelt von Friedrich H o l z i n g e 
Tu dein Herz in eine Schachtel hinein und binde 
fest zu, 
Dann kann dir dein Lebtag niemand dazu. 
Taufkirchen 
Die Henne legt ein kleines Ei 
Und macht doch ein groß' Geschrei. 
Tauskirchen. 
Zu wenig und zu viel 
ist der Narren Ziel. Taufkirchen. 
Freundschaft, Lieb' und Heiterkeit 
beglücken dich zu jeder Zeit. Taufkirchen. 
Wer nicht kommt zu rechter Zeit, 
Der muß warten was übrig bleibt. 
Taufkirchen. 
Hoch lebe der Bauernstand, 
Alles Gute kommt aus seiner Hand. 
Münzkirchen. 
ü cb c 
r, Lehrer in Taufkirchen. (Fortsetzung.) 
Gefüllt mit guten Speisen wird jeder hoch mich ehren 
und mit Appetit mich leeren. Münzkirchen. 
Die Zeit vergeht, die Zeit vergeht, 
Bereuen wirds der, der müßig steht. 
Münzkirchen (Hötzenberg). 
Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, 
Der bleibt ein Narr sein Leben lang. 
Münzkirchen (Hötzenberg). 
Glücklich ist, der das vergißt, 
Was nicht mehr zu ändern ist. 
Münzkirchen (Hötzenberg). 
Nach außen Putz, nach innen Schmutz, 
ist nichts nutz. 
Münzkirchen (Hötzenberg). 
Je krummer das Holz, je besser die Brück, 
je ärger der Schalk, je größer das Glück. 
Münzkirchen (Hötzenberg).
	        
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