Volltext: Der Sammler 3. Jahrg. 1907 (1907)

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des Christuskindes von Loretto. Zwei derartige 
Hemdchen (Fraisenpfodchen) besitzt die Sammlung. 
Das eine, kleinere, ist weiß das, andere blau, mit 
dem Stempel des Christuskindes zu Maria Loretto 
in Salzburg. Diese Fraisenhemdchen aus Salz 
burg sind bereits Seltenheiten geworden. Ihre 
Verwendung bestand darin, daß selbe dem kranken 
Kinde unter den Kopfpolster gelegt wurden. 
(Fortsetzung folgst.) 
Zuwendungen. 
Fortsetzung. 
240. Ein 12 Zentimeter langer Dame«- 
-olch mit zweischneidiger scharfer Klinge, die ein 
aufrecht spitz auslaufendes Stichblatt führt. Der 
Griff ist gepreßt, mit Blei eingegossen und ver 
goldet. Der Frauendolch gehörte ungefähr 
1630 zum Gehänge der Bürgersfrauen. Sie 
trugen denselben an einem Gestecke an langem fast 
bis zum Fuße reichenden Kettchen. Dieser Dolch 
wurde vor Jahren einem Schüler in der Schule 
abgenommen, der denselben angeblich gefunden 
hat. Von Herrn Direktor D e n b I e r aufbe 
wahrt und der Sammlung übergeben. 
24 l. Großes Schwert, sehr gut erhalten, 
auf beiden Seiten mit Schrift. 70 Zentimeter 
lang, 5 Zentimeter breit. Auf jeder Seite 4 tür 
kische Sprüche und reiche Verzierungen. Der 
Griff fehlt. Die Klinge ist aus sehr gutem 
Stahl. Geschenk des Herrn Rachbauer, 
Privat in Schärding. 
Das Brot, das uns're Seele nährt, 
Um Dir, o Gott, zu leben, 
Auch jenes, das der Leib begehrt, 
Wollst Du uns täglich geben. 
Vergib uns, Väter, uns're Schuld, 
Die wir vor Dir bereuen: 
So wie wir alle mit Geduld 
Den Schuldigen verzeihen. 
Ersticke, wenn Verführung droht, 
In uns den bösen Samen, 
Erlös uns itzt und einst, o Gott, 
Von allem Uebel, Amen ! 
Jedermann 
abonniere das „Schärdinger 
Wochenblatt." 
Mtt dem Ako««emr«t karr« fever; eit be 
gönne« werde« ! 
242. InhresfchiUingsregister des ehr 
samen Handwerks der Zimmerleute zu Schärding. 
Neuerdings verfaßt 1778. Das Jnnungsregister 
der Zimmerleüte. Ein in Schweinsleder gebun 
denes, sehr rein geführtes Buch mit blauen 
Seidenbändern zum Zubinden. Auf der ersten 
Seite steht Josef Höretzberger, Stadtzimmer- und 
Brunnenmeister und Albert Kreutzer, Stadtzimmer- 
uud Bruckenmeister. Dann kommt später einge 
tragen Josef Löbl, Stadtzimmermeister und Johann 
Kerschbaum rc. Es folgen dann die Meister der 
Aemter Andorf, Kopfing, Taufkirchen, Lambrechten, 
Antiesenhofen, Tayskirchen. Osternberg, Scharden- 
berg. Nun folgen die Gesellen, die einen Jahres 
schilling von 5 Kreuzern zu entrichten hatten. 
In langer Reihe folgen zuerst die von der Stadt, 
dann die von den anderen Aemtern. Mit Seite 
96 beginnt eine neue Zeit. Im Jahre 1811 
mußten nach einer erschienenen bahr. Gewerbe 
ordnung die Handwerke neu organisiert und die 
Laden neu aufgerichtet werden. Darum lesen wir 
auch im Jahresschillings-Register der Zimmer 
leute auf Seite 96 die Aufschrift: Jahresschil 
lings Register des ehrsamen Handwerkes der Zim 
merleute zu Schärding, verfaßt und neuerdings 
angefangen im Jahre 1811. Die beiden ersten 
Vorsteher nach dieser Handwerksordnung sind 
Johann' Löbl und Josef Kerschbaum. Dieses 
Jahresschillings-Register und die zahlreichen Zeich 
nungen und Schriftstücke der Innung sind ein Ge 
schenk des Herrn Linienbauer, gew. Stadt 
zimmermeisters in Schärding. 
243. Kriegs-, Ingenieur-, Artiilerie- 
««d See Kerikon, herausgegeben von Johann 
Rudolf Fasch, kgl. polnischer und churfürstlich 
sächsischer Ingenieur und Oberleutnant. Gewidmet 
ihrer königl. Hoheit dem C.hurprinzen zu Sachsen. 
Dresden und Leipzig bei Friedrich Heckl, kgl. 
Hofbuchlieferant nnd Buchhändler 1735. 
244. Ein mit zahlreichen Kupfertafen aus 
gestattetes Kuch, Format 22 : 30. Behandelt die 
fünf Hauptsäulen in ihrem Ursprünge. 
245. 246, 247 und 218. Kirche» «nd 
Plane aus dem Zimmermannshandwerk. 
249. Verschiedene Zeichnungen vom Zim 
mermeister I. Löbl in Schärding, a Profil- 
zeichnung vom Schärdinger Hufschlage. Das ist 
die Anlage des sogenannten Treppelweges am 
Inn. b. Großer Situation-Plan des Jnnlaufes 
längs des Grüntales bis zur Schärdinger Jnn- 
brücke. c. Grund- und Aufriß einer Kirche. Der 
Helm trägt die Jahreszahl 1794. Sehr reine 
Zeichnung. 
Fortsetzung folgt. 
Zahl der bisnun beschriebenen Gegenstände 2520 
Herausgeber: Die Museal-Geselllchaft Schärdiug. — Verantwortlicher Redakteur: Joh. Vees, Schärdiug. 
Druck I. Vees, Schärding.
	        
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