Volltext: Der Sammler 3. Jahrg. 1907 (1907)

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Ausdruck, Wohldieselben möchten in obigem Be 
schlusse den Wunsch der Kommission erblicken, 
sich in Hinkunft bei Ausübung ihres statuten 
mäßigen Wirkungskreises Ihrer geschätzten Mit 
wirkung erfreuen zu können. 
Ein Exemplar der hieramtlichen Organi 
sationsbestimmungen schließe ich zur gefälligen 
Information bei. 
Der Präsident: Helfest. 
Inschrift der k. k Zentralkourmifstsn 
in Wie« vom 18. Juni 1907, Z. 938. 
An die geehrte Musealgesellschast in Schär 
ding. Mit Bezug auf die geschätzte Zuschrift 
vom 11. April d. I.) Z. 138, beehrt sich die 
Zentralkommission mitzuteilen, daß vom h. a. 
Standpunkte zu Nachforschungszwecken im Alten- 
eder-Steinbruche zu Maria Brunnenthal keine 
größere Erdbewegung als die für den Stein 
bruchbetrieb erforderliche verlangt wird, daß 
aber bei diesen eine besondere Aufmerksamkeit 
auf Funde angewendet werden soll, unter mög 
lichster Beachtung der vom Mitgliede der 
Zentralkommission Herrn I. Szombathy ge 
gebenen Fingerzeige. 
'Behufs Entschädigung des Steinbruch 
besitzers für die vielleicht erwachsenden Arbeits 
aufenthalte stellt die Zentralkommission eine 
12. Jahrhunderts von Oberbayern herab einge 
wandert zu sein und dürften nach Hrmdius ein 
Zweig des im bayerischen Gebiete ansässigen 
Geschlechtes der Waldeck, der nachmaligen 
Herren von Hochwaldeck, die das Kloster Schlier 
see gestiftet haben, gewesen sein. Von der 
Hochkirche zu Passau erhielten sie verschiedene 
Lehen im nördlichen Jnnviertel. Sie erbauten 
hoch über dem Diersbache ihre neue Burg, später 
aber erbauten sie auch an der Pram, auf einer 
das weite Tal beherrschenden Höhe ein Schloß 
Menberc, Jbenberg, Irnberg, Einberg, drei 
viertel Stunden südwestlich vom heutigen 
Markte Raab, wo heute noch das sogenannte 
Schloßbauerngut zu Einberg steht. 
Die Herren von Waldeck nannten sich zu 
Waldeck und Menberek. Die Waldecker zählten 
gerade nicht zu dem höheren Adel, doch begeg 
nen sie uns als ein in Kriegs- und Friedens 
verhandlungen auch im Dienste der Kirche viel 
fach tätiges Geschlecht, aber auch teilweise als 
fehelustige, ungebärdige und gewaltätige Käm 
pen. Der bayerische Turnier-Reim nennt die 
Waldeckh ein „Adelrain". Sie waren warm 
verschwägert und versippt mit den Herren von 
Severstetten, Wesen Gransen von Uttendorf, 
Meßenbach auf Ort und blühten und walteten 
bei 300 Jahre in dieser Gegend. 
(Fortsetzung folgt.) 
Subvention bis zum Höchstbetrage von hundert 
Kronen in Aussicht, welcher gegen Verrechnung 
und Berichterstattung über den Erfolg der Ab 
räumungsarbeiten behoben werden kann. 
Die Adaptierungen des alten Schloß 
gebäudes in Schärding zu Musealräumlichkeiten 
wurde mit Interesse zur Kenntnis genommen. 
Der Präsident: Helfert. 
* ' * 
* 
Die k. k. oberösterreichische Statthalterei 
hat mit Zuschrift an die Stadtgemeinde vorn 
24. Juni, Z. 863, bekanntgegeben, daß 
in der Frage wegen Versetzung der Kanzel in 
der Stadtpfarrkirche seitens der k. k. Zentral 
kommission das Gutachten dahin abgegeben 
wurde, daß eine solche Veränderung nicht nur 
vom bautechnischen, sondern ganz besonders 
von kunstästetischen Erwägungen aus ganz unzu 
lässig erscheint. 
Die Kunst und historischen Denkmale 
im Bezirke Schärding. 
Um die Absicht zur Wirklichkeit zu gestal 
ten, über die Denkmale in der Bezirkshaupt 
mannschaft Schärding eine genaue Beschreibung 
und in der Folge Abbildungen zu beschaffen, 
hat sich über Ersuchen der Musealgesellschaft die 
Stadtgemeindevorstehung zunächst an sämtliche 
Gemeinden und Pfarrämter des Bezirksgerichts 
sprengels Schärding gewandt und hat diese um 
Mitteilung gebeten. Der Erfolg war kein ver 
heißungsvoller. Von den zahlreichen Ersuch 
schreiben fanden nur drei' eine Erledigung. 
Damit findet die Auffassung ihre Berechtigung, 
daß auf diesem Weg ein Resultat nicht zu ge 
wärtigen ist. 
Da aber die Zusammenfassung einer Be 
schreibung der vorhandenen Denkmale gewiß 
eine hervorragende und in seiner Ausführung 
dankenswerte Aufgabe der Musealgesellschaft 
darstellt, hat sich die' letztere anläßlich der am 
10. Juli stattgefundenen Bezirkslehrerkonferenz 
mit einem modifierten Ersuchschreiben an die 
Lehrer des Bezirkes gewendet und um deren 
Unterstützung bei der gewiß umfangreichen Arbeit 
ersucht. 
Der Herr k. k. Bezirksschulinspektor Bar- 
tosch hat dieses Ersuchschreiben zur Kenntnis der 
Konferenz gebracht und selbes im befürworten 
den Sinne empfohlen. 
Die Anregung fand die einstimmige An 
nahme der Lehrerschaft und so ist der höchst er 
freuliche Umstand geschaffen, daß die Verwirk 
lichung der Absicht der Musealgesellschaft die 
wertvollste Unterstützung gefunden hat, die ein 
gedeihliches Resultat erhoffen läßt. 
Die Musealgesellschaft hat sich gleichzeitig 
an die k. k. Zentralkommission mit dem Ersuchen
	        
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