Volltext: Der Sammler 3. Jahrg. 1907 (1907)

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leicht nicht allzulanger Zeit ein ähnliches um 
fassendes Werk über die Höhlen unseres engeren 
Vaterlandes Oberösterreich entstehen kann, ähn 
lich dem P. L. Karner's für Niederösterreich. 
Anhang 
Sitznischen befinden sich auch bei Gabel 
stellungen der Gänge 
um hiedurch eine Art Sackgasse hervorzurufen 
und Fremdlingen den Zutritt in die Höhle zu 
erschweren. 
Im Mittelalter wurden diese Höhlen nicht 
angelegt, noch weniger in der Neuzeit, da die 
Häuser, von denen nicht der Eingang in die 
Höhle geht, sondern letzterer nur durch den 
Hausbau angegraben wurde, muß 300 bis 400 
Jahre urkundlich nachgewiesen werden können. 
Diese und andere Erwägungen (Auffindung 
einiger Topfscherben, Auffindung sehr alter 
Schriftzeichen u. a. in.), die genau anzuführen 
den Zweck dieses Aufsatzes übersteigt, 
gaben die Gewißheit, daß die Höhlen spätestens 
aus der Zeit der Völkerwanderung stammen. 
G. K. 
und Gerstenähren. Diese einfache Gabe von 
unschuldigen Mädchen entlocken Tränen, kein 
Gedicht erklärte den Inhalt derselben, die Sym 
bole sprachen von selbst den Sinn aus. 
Abends sechs Uhr war Theater. Ein 
Prolog, für die Feier bearbeitet, eröffnete das 
Singspiel: „Der Gutsherr" von Dilettanten mit 
ungeteiltem Beifalle gespielt. Die Feierlichkeit 
beschloß ein Ball. Vorne in dem geschmackvoll 
verzierten Tanzsaale stand ein einfacher Tempel 
unter diesem Napoleons Büste. 
Am Fußgestell ruhte auf einem Donnerkeil 
der Adler, im Schnabel einen Lorbeerzweig, 
statt Beeren mit Herzen befruchtet, von fünf 
Lerchen umflattert; neben dem Adler auf einem 
Füllhorn ein Löwe mit freundlicher Miene mit 
einem Aehrenkranz. 
An der Stirnspitze des Tempels las man: 
Unico an dem Gestelle Martes vietori popu- 
lorum patri. (Dem Einzigen, Unbesiegbaren 
Vater des Volkes). Auf den 6 mit Blumen 
kränzen verschlungenen Pyramiden: Fortitudini, 
vietate, temperentia, justitia, labore. amore. 
Zuwendungen. 
Fortsetzung. 
206. Altes Mirlverhsrn von Herrn 
Alois Fischer, Tischlermeister, 
207. Gi«e Pendeluhr, deren Gehäuse 
aus Eisen und deren Triebwerk aus Messing 
ist. Die Rüderachsen sind ebenfalls aus Eisen. 
Ursprünglich haben die Zeiger, welche eine go 
tische Form ausweisen, auf dem Eisenblech, das 
die Räder deckt, die Stunden angezeigt. Später 
wurde dieses einfache Zifferblatt neu konstruiert, 
und zwar in einer nicht unschönen Art. In 
die Mitte des Blattes kam eine schöne Messing 
scheibe, an die sich ein Zifferblatt aus Zinn an 
paßt, der die lateinischen Zahlen trägt. Ein 
langes Pendel und ein 10 Pfund schweres Ge 
wicht gehören zur Ausrüstung dieses Uhrwerkes 
aus dem 18. Jahrhundert. Geschenk des Herrn 
Englbrecht. 
208. Spinnrad gewöhnlicher Art. 
209. Ci« altes Gradlrreux. 
210. Himgeuhr nach Art der Schwarz 
wälder Uhren. Das Triebwerk ist aus Holz. 
Auch ein Schlagwerk ist angebracht. Oben ist 
am Zifferblatt die Mutter Gottes von Maria 
Hilf aufgemalt, was darauf hindeutet, daß die 
Uhr in Schärding oder Passau gemacht wurde. 
Geschenk des Herrn Madl. 
211. Großes SteinKugelgefchoß, 50 
Pfund schwer. Geschenk des Herrn Maurer 
meisters Schratzberger. 
(Fortsetzung folgt.) 
Zahl der beschriebenen Gegenstände 2027. 
?Durch Tapferkeit, Milde, Beharrlichkeit, Gerech 
tigkeit, Arbeit und Liebe.) 
Um 12 Uhr Mitternacht wurden die 
Damen von den Herren bewirtet und von den 
Herren bedient. Das Schloß war nach der 
Idee des Herrn Intendanz-Sekretärs Hartog die 
ganze Nacht mit einigen 100 Lampen von 
Außen und Innen beleuchtet. 
Unvergeßlich bleibt jedem von uns dieser 
festliche Tag, durch die reinste Freude geheiligt, 
durch keinen Unfall getrübt. Ein ewiges Denk 
mal an das Wohlwollen des menschenfreund 
lichen Intendanten, des elden Gesetz, an den 
wir uns nie anders als an seinen Vorgänger 
Dumartoy mit innigstem Dank und Liebe erin 
nern werden. 
Ried, am 18. August 1810. 
Jedermann 
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