Volltext: Der Sammler 3. Jahrg. 1907 (1907)

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Ferners wurde mitgeteilt, daß der ober 
österreichische Landtag eine Subvention für 1907 
bewilligt hat, wofür seitens der Stadtgemeinde 
dem Landesausschusse sowie den Abgeordneten 
Winter und Markus Hölzl für ihre Verwendung 
der Dank ausgesprochen wurde. 
Den Herren Franz Reiß und I. P o in 
deck e r wird der Dank für die letzten Spenden 
ausgedrückt; ferners macht der Obmann die 
erfreuliche Mitteilung, daß Bürgermeister Alt- 
mann die Veranlassung getroffen hat, an 
seinem Hause eine Gedenktafel anbringen zu 
lassen, die an die Kriegszeit 1809 erinnern 
wird. Damit ist ein glücklicher Anfang in der 
Ausführung des Gedankens gemacht, den Kon 
servator Prälat Konrad Meindl schon vor ge 
raumer Zeit nahelegte, daß es sehr angezeigt 
wäre, die historischen Häuser der Stadt kennt 
lich zu machen. 
Der Obmann widmet als Erinnerung an 
die Eröffnung des Museums ein Gedenkbuch, 
worauf Herr W i e n i n g e r und Bürgermeister 
A l t m a n n dem Ersteren für seine Bemühungen 
danken, was damit seitens des Obmannes er 
widert wird, daß nur das unverdroßene Zusam 
menarbeiten aller Ausschußmitglieder und das 
große Entgegenkommen der Bewohner Schär 
dings und der Umgebung dieses günstige Er 
gebnis zustande brachten. 
Gesuche um Subventionierung des städtischen 
Museums gewendet. 
Dieses Gesuch wurde dem Petitions-Aus 
schüsse zugewiesen, in dem der Abgeordnete 
Winter das Referat führte. 
Dem Ansuchen wurde nun folgende Er 
ledigung zu Teil: 
Linz, 8. April 1907. 
An die Stadtgemeindevorstehung Schärding! 
Auf Grund des hohen Landtagsbeschlusses 
vom 23. Mai d. I. wird der Stadtgemeinde- 
Vorstehung zur Ausgestaltung des städtischen 
Museums eine einmalige Subvention von 
100 Kronen (Einhundert Kronen) bewilligt. 
Das k. k. Steueramt Schärding wird er 
sucht, diesen Betrag der Stadtgemeinde-Vor- 
stehung gegen Amtsquittung auf Rechnung des 
Landesfondes auszufolgen. Hiemit erledigt sich 
das dortige Einschreiten vom 19. Dezember 1906, 
Z. 2574. 
Vom Landesauvschusse im Erzherzogtume Oester 
reich ob der Enns. 
Der Landeshauptmann : Dr. Eb en h o ch. 
Die günstige Erledigung dieser Eingabe 
erfolgte über Befürwortung der Herren Abge 
ordneten Winter und Markus Hölzl, denen 
seitens der Musealgesellschaft der Dank im 
schriftlichen Wege ausgedrückt wurde. 
Landesslibventisn 
für das städtische Museum. 
Die Stadtgemeinde hat sich an den ober- 
österreichischen Landtag mit einem motivierten 
Weitere krvebungen am fundorte der 
prähistorischen pferdetrenre. 
Auf eine Eingabe der Musealbesellschaft 
an die hohe k. k. Zentralkommission, in welcher 
€in altes Leitungsblatt. 
Sie erzählen oft ganz anziehende Sachen die 
alten Blätter, daher sollen diese nicht als acht 
los behandelt werden. 
_ So ein altes Blatt wurde sorgsam auf 
bewahrt und kam durch die Freigiebigkeit des 
Herrn Franz Reiß in Schärding an das städ 
tische Museum, wo es sein unscheinbares Dasein 
weiter fristen wird, als stets lebendiger Zeuge 
dafür, daß der von Kaiser Napoleon ermordete 
Buchhändler Palm die unwiderlegbare, be 
schämende Wahrheit verbreitete hat, als er die 
patriotische Schrift „Deutschland zur Zeit seiner 
tiefsten Erniedrigung" in Vertrieb setzte. 
Der gewaltige Franzosenkaiser, der seinen 
Zeitgenossen lange als unbesiegbar galt, hat es 
verstanden, die Rheinbundsfürsten mit den glän 
zendsten Versprechungen an seine Seite zu 
ziehen, und was Wunder, wenn nach dem sieg 
reichen Feldzuge 1809 nicht nur die für ihre 
Mithilfe gegen die übrigen deutschen Brüder 
verpflichteten Fürsten ihre Rangserhöhungen mit 
besonderer Befriedigung als vollendete Tatsache 
betrachten konnten. Auch auf die Völker ging 
ein Teil von diesem Glanze über, und nur so 
erklärt sich der unnatürliche Servilismus, mit 
dem dem Kaiser Napoleon in den Ländern der 
Rheinbundsfürstin gehuldigt wurde. 
Das Jnnviertel war zu jener Zeit (1810) 
in einer gar unangenehmen Lage. Oesterreich 
ging es verloren. An Bayern konnte es noch 
nicht zurückgegeben werden, daher kam es provi 
sorisch unter französische Herrschaft, um später 
wieder an Bayern abgetreten zu werden. 
Der Tag des hlg. Ludwig selbigen Jahres 
war demnach für die Innviertler ein ganz be 
sonderer Tag, denn es ist, soweit die Geschichte 
zurückreicht, früher niemals vorgekommen und 
wird hoffentlich auch in Zukunft nicht wieder 
vorkommen, daß die kerndeutschen Innviertler 
dem französischen Kaiser zum Namenstage hul 
digen mußten. 
So geschah es aber am 15. August 1810 
zu Ried, wovon das Schranen- und Wochen 
marktblatt des Eingehenden und laut aus einer
	        
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