Volltext: Der Sammler 3. Jahrg. 1907 (1907)

Ur. 3—8. Iahrg. 
Beilage Mm Schardi«ger Mocheablatt". 
Marx 1907 
6p /Sammler. 
Mitteilungen der Gesellschaft zur Gründung und Erhaltung einer städrischen Sammlung 
und zur Erhaltung des baulichen Charakters der Stadt Schärding. 
Inhalt: Neubeitritt. — Geschenk für die Musealbibliothek. — Die Baudenkmale des Bezirkes 
Schärding. — Die Kapelle in der Vorstadt. — Beabsichtigte Arbeiten in der nächsten 
Zeit und Gesuch an die k. k. Zentralkomniission uin eine Subvention zu diesen Arbeiten. 
Zuwendungen. — Erzählendes: Zur Geschichte der Kapuzinerkirche. 
Neubelttltt. 
Hochwürden Herr Professor Dr. K. Schiff 
in a n n, Direktor des bischöflichen Diözesan- 
Archivs in Linz ist der Musealgesellschaft als 
Mitglied beigetreten. Herr Professor Dr. Schiff- 
inann ist seit Beginn -unserer Tätigkeit zum 
wohlwvllensten Gönner und Förderer unserer 
Gesellschaft geworden. 
Beschenk für die Musealbivliowek. 
Der kgl. bayerische wirkliche Rat Herr 
Dr. Heinrich L e h e r Übersande für die Museal 
bibliothek das „Illustrierte Geschichtswerk Na 
poleons I Bon , Dr. Leo Smolle, Graz 1907" 
und begleitet diese neuerliche Schenkung mit fol 
genden freundlichen Zeilen: „Bei der Bedeutung 
Napoleons für Schärding dürfte dies Büchlein 
dem Museum willkommen sein. Ich bitte, es 
als Geschenk für mein liebes Schärding anzu 
nehmen". 
Die Baudenkmal* des Bezirkes Schärding. 
Für die Geschichte der Umgebung wäre es 
von ganz besonderem Werte, wenn die ältesten 
Baudenkmale von Schärding und Umgebung 
unter welch letzterer Bezeichnung wohl der 
ganze Gerichtsbezirk zu verstehen wäre. zur bild 
lichen Darstellung gebracht werden könnte. Un 
zweifelhaft würde eine solche Zusammenstellung 
und Ausstellung im Zimmer der Umgebung des 
städtischen Museums eine beifällige Aufnahme 
finden. Obwohl die Durchführung schwierig, 
zeitraubend und gewiß auch kostspielig sein wird, 
Zur Beschichte der Kapuzinerkircbe. 
(Aus der ältesten handschriftlichen Chronik der Stadt Schärding.) 
Der Chronist I. N. v. Krenner schreibt 1738 
hierüber wie folgt: 
Dieses Kloster mit seiner Kirche ist in der 
Vorstadt. Daselbst auf dein Schanzl, sonst Aich- 
büchl genannt, an dem Jnnfluß. in einer ange 
nehmen Gegend gelegen. Die Ursache zur Stif 
tung und Erbauung des Klosters hat gegeben 
anno 1628: Sowohl die damalls grassierende 
Seuch als auch das im Land ob der Enns und 
also in der Nachbarschaft eingeschlichene Kezer- 
gifft für welchen die guet katholischen Schär- 
dinger Bürger ein Abscheu getragen haben. 
Sie erboten sich demnach sowohl wegen 
der Kollektur als 'täglicher Nahrung zu benen 
P. P. Kapuzinern allda alles Mögliche zu leisten. 
Nach erlangter Beivilligung wurde zu solchen 
Kloster- und Kirchenbau anno 1636 den 21. Ok 
tober feyerlich der erste Stein gelegt. 
Anno 1638 aber am 25. Juli wurde die 
und Choraltar zur Ehre der Mutter 
Maria eingeweyht von Joanne Casparo Epis- 
copo Sareptano. Weyhbischof zu Passau. Die 
Seitenaltäre wurden eingeweyhf, Einer zu 
Ehren St. Josephi. Einer zu Antony de Padua 
und die Capellen zu Ehren St. Anna. 
In dieser Capell wird verehrt ein uraltes 
marianisches Bild,- dessen Ankunft dahier ganz 
wunderlich beschehen ist. Denn da bald nach 
Erbauung des Kapuzinerklosters diese güeten 
Patres mit Gemählden auf Ihren Altären noch 
ziemlich schlecht versehen waren, so denn das 
ein Muttergottesbild mit dem göttlichen Kind 
auf dein Armb und dem Scepter in der Hand 
auf einer Widenburt gleich als ob es ein Schiff 
lein wäre (unbewußt woher) auf dem Jnnfluß 
herabgeronen und aus Schickung Gottes am 
Ufer allda angelandet ist. Solches Bild dem 
nach hat die gnädige Frau von Ort eine fromme 
Matron aufgenommen und denen Capuzinern 
dies Orts in der oben erwähnten Capell zur 
würge uno cLyorauar zur ^cyre oer yjcuuer, otes rus in ver uueu ewuugn 
Gottes und unter dem Titul der Verkündigung! öffentlichen Verehrung geschenkt.
	        
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