Herausgeber: D e Museal-Gesellschaft Schärding. — Verantwortlicher Redakteur: Joh. Vees, Schärding,
Druck I. Vees, Schärding.
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Mit diesen erfreulichen Anführungen ist aber
die Reihe der in diesem Jahre erfolgten Umge
staltungen noch nicht erschöpft, da noch an meh
reren Häusern gearbeitet wird.
Luwenüungen
(Fortsetzung.
97. Testament dev Fean Ceeseentia
Meenspachrr, verwitwete Pflegersgattin und
Brauerei- und Weinhausbesitzerin auf Nr. 54 und
53 am Stadtplatze. Das Testament enthält
folgende Stiftung : A) für das neue Krankenhaus
6000 Gulden, B) dem Armeninstitute 1000 Gul
den, C) der zu errichtenden Kinderbewahranstalt
1000 Gulden, D) soll meine Erbin so lange sie
lebt 2 Scheffel Korn der hiesigen Armenvorstehung
8 Tage vor Weihnachten zur Verteilung unter
wahrhaft arme Familien übergeben. (Werns
pacher Brotspende.) Uebergeben von Fräulein
Josefine P e h a m.
98. Uebergastsvevtvag zwischen Frau
Crescentia Wernspacher im Beisein ihres. Ehe
gatten Anton Wernspacher als Uebergeberin und
ihrer Tochter aus erster Ehe, Theresia Rothamer
mit dem Bräutigam Franz Weber. 16. No
vember 1837.
99. Testament des' Franz Peyrer, Kauf
mann in Schärding ddto. 2. Jänner 1844.
1000 Gulden dem Armeninstitute.
100. Testament der Frau Anna Schiff
mann vom 5. Jänner 1819. Es ist dies jene
Frau, deren ausgezeichnetes Oelporträt von Fräu
lein Josefine Peham der Sammlung überstellt
wurde. (Vid. Nr. 9).
101. Gebsnevgteich, welcher nach Ableben
des bürgerlichen Brauers Wolfgang Rothamer und
Hälfte-Besitzer mehrerer Realitäten geschloffen
wurde. Zwischen der Witwe Cresc. Rothamer,
gebornen Schiffmann und ihrem Schwager Leo
pold Peyrer. Mai 1826. Diese Familienschriften
sind ein Geschenk des Frl. Josefine Peham.
102. Geblamte Keidrafacke mit halb
langen Aermeln aus der Zeit 1800. (Käuflich
erworben).
103. Oelporträt kirrer Klosterfrau
unter Glas in Goldrahmen. Format 26 : 20.
Sehr schön ausgeführtes Bild. Auf der Rückseite
steht: Josef Wohlmuth pinxit 1802. Das Bild
ist aus der Wernspacher Familie Nach münd
licher Ueberlieferung soll diese Klosterfrau auf dem
Friedhofe zu Schärding zwischen den Wernspacher
ischen Eheleuten beerdigt sein und wäre auch ein
Grabstein vorhanden gewesen, der das einfache
Wort trug „Unvergeßlich".
104. Graste» Oelbild, eine junge wohl
habende Bürgersfrau vorstellend. Ohne Rahmen.
Format 62 : 83. Kostnmbild aus der Zeit 1800.
Gehört der Peyrischen Familie an. Besonders
hervortretend ist die schöne Hand und der reiche
Halsschmuck mit sehr fein detailierten Schließen.
Leider kein Name und kein Maler. (103 und 104
sind beide Geschenke des Fräulein Josefine
Peham).
(Fortsetzung folgt.)
Zahl der beschriebenen Gegenstände 1443.
Sit tibi praecipua, quod primum est, cura
salutis
Sequere, dum voco, dum festa, solemnia, cano.
Der Name der dritten ist:
Maximilianus,
und ihre Inschrift:
Rebus in adversis animum projicere noli,
Spem retine; spes una homieem nec morte
linquit.
Der Name der vierten heißt:
Gregorius Theophilus.
und ihre Inschrift:
Omnia cumt pereant, virtus est sola perennis,
Haec immortales reddere sola polest.
Nachdem die Glockenweihe beendigt war,
zogen Se. bischöfliche Gnaden unter dem Vortritte
der Schulkinder, der Zünfte und des Klerus und
der Absingung der Allerheiligen Litanei wieder
zurück, ertheilten dort den Segen und hielten an
das mit Menschen überfüllte Gntteshaus eine auf
die Festlichkeit bezügliche herzergreifende Anrede
und schlossen damit die aus dem Gemüte der Zu
hörer verschwindende kirchliche Feierlichkeit.
Der Accord dieser Glocken ist so richtig
musikalisch, daß auch der geübteste Tonkünstler zu
geben muß, es lasse sich daran nicht das mindeste
ausstellen. Nach Tische gingen Se. bischöfliche
Gnaden von Scheerding nach Reichersberg ab,
von wo Hochdieselben am 26. Oktober Nachmit
tags wieder hieher zurückkehrten, um das heilige
Sakrament der Firmung zu erteilen und dann
Sonntags darauf ein Pontifikalamt und Te Deum
zu halten.
Noch verdient nachgetragen zu werden, daß
die feierliche Glockenweihe Veranlassung gab, die
hiesige, im italienischen Style erbaute Stadtpfarr
kirche im Innern so zu decorieren, daß die gewölb
ten Flächen des Plafonds, roset, die Wandsäulen
mit den Gurten perlenfarb, die damit verbundenen
Gesimse bronce, und die Laubwerke steingrau her
gestellt wurden.
(Fortsetzung folgt.)