Volltext: Der Naturselbstdruck in seiner Anwendung auf die Gefäßpflanzen des österreichischen Kaiserstaates mit besonderer Berücksichtigung der Nervation in den Flächenorganen der Pflanzen ; mit 500 Folio-Tafeln [Textbd.] ([Textbd.])

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Drifolium-Nrten.. in manchen. Perigon- und Dlumenblüttern. Bei krummlüufigen Nervations- 
formen, wie sie den meisten Monokotyledonen zukommen, convergiren die Nerven nach der Spitze 
zu und hängen hier öfters zusammen; durch das Auftreten von rechtwinkelig oder schief ver- 
aufenden. Quernerven entsteht ein eigenthümliches gitterförmiges Netz. Die mannigfaltigsten 
Arten der Verbindung der stärkern Nerven durch Schlingen, einfache Anastomosen, quer- oder 
üngslüufige 'l'ertiàrnerven und das am meisten complicirte Dlattnetz, welches aus den geschlos- 
sonen Maschen der Nerven der hóhern Ordnungen entsteht, enthalten die Blätter der Dikotyle- 
lonen. Einzelne Organe, wie die Kelche von Physalis (t.XXIX, £. 6, 7), scheinen nur aus 
inem gleichfürmigen Netze zu bestehen, da die Hauptnerven nur wenig stürker sind als die den 
/usammenhang herstellenden Netznerven. 
Die besprochenen Verhältnisse bedingen zusammengenommen die Nervationsform 
ines Pflanzenorganes. Diese lässt sich immer nach den angedeuteten Richtungen hin erschöpfend 
yeschreiben und hinreichend genau charakterisiren. Girósseren Schwierigkeiten unterliegt es, 
venn man mehrere ähnliche Nervationsformen unter emen ovemeinschaftlichen Begriff subsumiren 
vill Es zeigt sich, dass hier eine scharfe Charakteristik wenigstens gegenwärtig noch nicht 
vegeben werden kann, Die Nothwendigkeit einer Übersicht, sowie die Bequemlichkeit bestimmter 
iunstausdrücke, welche kurz und bindig eine gewisse Form bezeichnen, bewogen uns, hier 
cersuchsweise eine Eintheilung der von uns bisher beobachteten und untersuchten Nervations- 
vrmen hinzustellen, wobei wir jedoch ausdrücklich bemerken, hiemit keine strenge. Clasa- 
ication, sondern nur eine approximative Gruppirung verwandter Formen liefern. zu wollen. 
Sin vollständiges System wird in den Gegenstand erst dann zu bringen sein, wenn die bezüg- 
ichen Untersuchungen auf möglichst alle bekannten Pflanzenformen ausgedehnt sein werden. 
Man kann alle Nervationsformen in zwei IHauptgruppen unterscheiden. Die Gefüssbiindel, 
velehe in den Grund der Dlattscheibe eintreten, bleiben entweder zum grössten Theile in Form 
ines einzigen Primürnervs vereint, welcher jederseits unter bestimmten Winkeln Aste. (Secun- 
làirnerven) absendet; oder die Gefüssbündel trennen sich gleich bei ihrem Eintritte in. mehrere 
neist gleich. starke Primürnerven oder Basalnerven, welehe entweder einfach oder üstig sind. 
Das erstere Verhültniss, welches fast nur bei Dikotyledonen vorkommt, enthält einen Theil der 
vinkelnervigen Blätter De Candolle’'s, nimlich die fiederfórmig verzwelgten Nervationen: 
las letztere, welches bei Monokotyledonen vorherrscht, jedoch auch häufig in den Vogetations- 
and andern Blattformen. der Dikotyledonen vorkommt, umfasst die krummnervigen und hand- 
aervigen Blätter De Candolles. In die erste Hauptgruppe rechnen wir 1. die randläufige, 
0. die bogenlüufige, 3. die geweblüufige Nervationsform; zu der zweiten Hauptgruppe 
„chören: +4. die pavallellüufisc, 5. die krummliufige, 6. die spitzlàufiee und 7. die strahllàufiee 
Nervationsforn. 
A. Nervationsformen mit einem einzigen PrimärnerV. 
| Randlüufige Nervation (nervcatio eraspedodroma). Die Secundürnerven oder ihre 
te laufen meist geradlinig ohne Schlingen zu bilden dem Rande zu, in welehem sie endigen. 
Das Charakteristische dieser Nervatiousform liest in dem Verlaufe der Secundürnerven oder 
leren Aste, welche, ohne sich früher in. ein Netz aufzulüsen. oder umzubiegen. oder sich günz- 
ich zu. verlieren, bis in. den Dlattrand verlaufen, aus demselben üófter in Form cines Stachel- 
pitzchens hervorragen (wie bei vielen gesägten Blättern), seltener unmittelbar vor dem Blatt- 
conde etwas verdiekt endigen (wie bei manchen Farnkräutern). Die Seeundürnerven sind hicbei 
üufig geradlinig, cinander,genühert, in gróssercr Anzahl vorhanden, gehen mit ziemlich 
yleichem Ursprungswinkel ab und sind daher einander parallel, wobei die Dlattsegmente 
Pvischen zwei Seeundürnerven. sehimalen. Parallelogrammen gleichen. Die Seeundürnerven sind
	        
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