Volltext: Geschichtliches über Friedburg-Lengau

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Paul Windhager, Bauer in Lengau, 1914—1919; Welt¬ 
krieg 1914—1918; Brotkarten, Fleischkarten, Fettkarten, 
Kaffeekarten, Zuckerkarten, Raucherkarten, Rationierung 
aller Lebensmittel; Lebensmittelknappheit, Viehliefer¬ 
ungen, Getreidelieserungen, Mangel an Arbeitskräften, 
da alle tauglichen, männlichen Personen von 18 bis 
50 Jahren einrücken mußten und selten jemand ent¬ 
hoben wurde. Umsturz ant Kriegsende 1918, Ausruf¬ 
ung der Republik in Oesterreich (12. November 1918); 
Einführung von Betriebsräten, Arbeiterräten, Bauern¬ 
räten usw., Volkswehr, Unsicherheit über die Zukunft, 
Plünderungen, Ausweis bei der Reise von einem Lande 
zum anderen, Durchsuchung der Reifenden; 
Johann Schindecker, Höpflinger in Holz, 1919—1920 
(zurückgelegt); 
Konrad Eichinger, Lederer in Friedburg, 1920—1924; 
Geldsturz feit Kriegsende bis 1923; 1 Goldkrone gilt 
für 16.000 Papierkronen; Stabilisierung durch Bun¬ 
deskanzler Dr. Seipel 1923; nach, der Stabilisierung 
gilt 1 Goldkrone 14.400 Papierkronen. Biele Leute 
verarmen, besonders alte Leute, die sich, ein kleines! 
Vermögen erspart haben; 
Joses Ramsauer, gewesener Gastwirt in Edt, seit 1924; 
Schulhauserweiterung in Schneegattern 1924, Schul- 
Hausbau in Friedburg 1927. 
Erklärung einiger Ortsname«. 
Ortsnamen auf „ing", „dorf", „Ham" oder „Hau¬ 
sen", die eine alte bayrische Ansiedlung bezeichnen, gibt 
es hier nicht. 
Die ältesten Ortsnamen der Gemeinde Lengau sind 
jene, die auf „statt" endigen, und die vielleicht auf 
römische, vielleicht auf noch ältere Ansiedlungen Hinweisen. 
Heiligenstatt ----- „Heilige Stätte", „heiliger Ort", 
vielleicht eine altheidnische Opferstätte. Es konnte sich 
hier später der Ramie „Heiligenblut" nicht durchsetzen. 
Teichstätt, urkundlich 788 „Tisteti", vom althoch¬ 
deutschen „tih" = teich. Ein Ort, in dem Teiche waren. 
Lengau dürste ein sehr altes Dorf fein. 758 wird 
in der hiesigen Gegend ein „lankincauui" (Langengau) er¬ 
wähnt. (O.-Oe. U. B. I 439.) Die Bezeichnung „Langen- 
9 au" würde einen größeren Distrikt, einen „Gau"' be¬ 
zeichnen, ähnlich wie Attergau, üötattiggau, Ufgau oder 
Rebgau. Im 12. Jahrhundert heißt die Ortschaft ur¬ 
kundlich „Lenginouwe" = „Lange Au". Hier bezeichnet 
es schon eine Au.
	        
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