Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding], H. 2 (Th. 2, Heft 2, 1888)

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Urkunden von den Jahren 1125—1190 treten uns Graf Gebhard von Sulzbach 
und dessen Sohn Berengar entgegen?) Das von den Ortenburgern nachmals zu 
Lehen überlassene Landgut besaßen längere Zeit die Edlen von Tannberg, von 
welchen es im Jahre 1677 die Freiherren von Schnrid käuflich erwarben. 
Im Jahre 1760 besaß es Graf Unertl und Hörwarth nebst Tetenweis und 
Otenberg. 
Die Pfarre Sulzbach mit den dazu gehörenden Filialen und Kapellen ver¬ 
tauschte im Jahre 1188 Bischof Theobald von Passau an das Kloster Formbach, 
gegen mehrere zu Schartenberg, Luck, Kinnheim, Reutern und Penning ge¬ 
legene Höfe?) 
Seit jener Zeit blieb die Pfarre Sulzbach dem Stifte Formbach bis zu 
dessen Aufhebung ad mensam incorporirt und wurde von Stiftsgeistlichen pastorirt. 
Die im altdeutschen Style erbaute Pfarrkirche mit dem schiefergcdeckten 
Spitzthurme ist dem heiligen Erzmartyr Stephan geweiht. 
Vor dem Gasthanse zu Sulzbach bietet sich dem Wanderer eine schöne 
Aus- und Fernsicht in das Hügelland des Jnviertels und darüber rückwärts über 
die vom Traunstein bis zum Staufen bei Reichenhall sich hinziehende Alpenkette 
dar; als Mittelgrund dieses Tableaus signrirt das altersgraue Schärding mit 
St. Florian und mit dem diese Landschaft durchwogenden Jnstrome. Mit Sulzbach 
wollen wir unsere zweite Wanderung noch keinesfalls beschließen, sondern viel¬ 
mehr das Sulz-Bach-Thal weiter aufwärts verfolgen, um auch den in Nieder¬ 
bayern so viel gerühmten Badeort Höhenstatt uns näher zu betrachten. 
Zit dem Ende pilgern wir, nachdem wir uns in dem Gasthause zu 
Sulzbach ausgiebig gelabt und gestärkt haben, auf der Regensburger-Poststrasse 
das wiesenreiche Thal entlang westwärts und nach einer halben Stunde gelangen 
wir an einem Hause vorüber, vor welchem, laut einer vorhin angebrachten Denk¬ 
tafel, Kaiser Franz 11. von Oesterreich, im Jahre 1792 auf seiner Reise nach 
Frankfurt, anhalten, und aus demselben gesottene Eier sich reichen ließ. Bor 
Engertsheim lenken wir von der Poststrasse wieder ab und an verschiedenen 
Gehöften und Weilern vorüber durchschreiten wir ein fruchtbares Thal, bis daß 
nach einem 17a ständigen Marsche uns die auf der Anhöhe situirte Pfarrkirche 
Höhenstatt 
und das im Thalgrunde erbaute stattliche Curhaus freundlich entgegenwittken. 
Höhen statt, Hoansta?) ist sehr alten Ursprunges und bereits 788 
bis 790 documentirt?) unter den vom König Ludwig dem Kinde °) im Jahre 903 
an die Kirche Passau übergebenen Gütern, wird auch Ho austat genannt; im 
Jahre 1160 und 1179 wird Hoanstat als ein zum Domkapitel Passau gehörender 
1) U. B. I. S. 134, 653, 208, 596. 
2) C. I. II. S. 412. 
3) Die Schreibung „H öhenstadt" ist unrichtig. 
*) Mon. boic. XXYIII. II. 19. 
5) U. B. II. 48.
	        
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