Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding], H. 2 (Th. 2, Heft 2, 1888)

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Oberhalb Gopperding — eigentlich Gotpolding — zweiget von der 
Kaiserin-Elisabeth-Westbahn der nach Nied und Attnang führende Schienenweg ab 
und weiter vorwärts stoßen wir ans das im Jahre 1166 urkundlich genannte 
Pramhof und westwärts davon, am linken Praniufer, auf bie Ortschaft 
Pramerdo r f, die schon im Jahre 1126 unter den zur Stiftung des Kloster 
Snben gegebenen Objekten aufgezählt wird. 
Im Jahre 1863 erbauten sich die Jusaßeu dieses Ortes über die Pram 
eine ans zwei Steinpfeilern ruhe Brücke. 
Bon Pramerdorf erreichen wir, an der Schrecken- M ü h l e vorüber, 
deren Besitzer im Jahre 1860 eine hübsche Capelle im altdeutschen Style erbauen 
und darin das marmorne Grabdenkmal des Propstes Leonhard Huetter von 
Snben, ff 1493, aufstellen ließ, ans einem reizlosen Wege das 10 Häuser und 
130 Bewohner zählende Dorf 
Rainlmg, 
welches eine Wegstunde von Schärding entfernt ist. 
Hier befand sich ehemals ein Edelsitz mit einem ans Holz gezimmerten 
Schlößchen, wozu verschiedene einschichtige Unterthanen gehörten und welches im 
Besitze verschiedener Adelsfamilien war. 
In den Urkunden des 12. und 13. Jahrhunderts kommen theils als 
Zeugen, theils als Donatare Edle von Rumting, RumentingenJ vor 
und Ritter E. von Koch-Sternfeld behauptet/) daß „Werigandus, vir quidam 
conspicuse nobilitatis de Rumentingen“ (Reumut mg, Rennt i ng) zu dem Reben - 
zweige der Grafen von Playen ans Reichersberg gehört habe. 
1V2 Viertelstunde südlich von Rainting kommen wir an Bilsassing 
vorüber, einem vormals adeligen Landgnte, welches bereits im Jahre 1130 in 
den Urkunden des Klosters Formbach als prsedium Filceizing genannt 
wird f) heutzutage ist es ein Bauerngut mit einer Mühle. 
Oestlich von Bilsassing, jedoch am rechten Praniufer liegt die in Form- 
bacher-Urknnden im Jahre 1130 unter dem Namen: Adelhartingeiff) beur¬ 
kundete Ortschaft All er ding, — heutzutage Eisenbahn-Hallstelle — rückwärts 
welcher die Eisenbahn in einem tiefen, ans Felsen gesprengten Einschnitte am 
Fuße des Samberges und um den Riedel-Berg herumläuft; südöstlich von Allerding 
treffen wir auf den von Anhöhen umschlossenen Ort: 
Tiefenlmch, Teuffertbach, 
eigentlich Unter-De uff enb ach, dessen 22 Behausungen mit 157 Einwohnern 
an der hier vorüberführenden Reichsstraße situirt sind; diese Straße beschreibt hier, 
1) Urkundenbuch des Landes ob der Ens. I. B. 640, 632. 
2) Ritter E. von Koch-Sternfeld in seiner Abhandlung: die Chorherren - Propstei 
Reichersberg, S. 35; U. B. 1. 306; Mon. boic. III. 423. 
3) und 4) U. B. I. S. 632, 658. 1. 715.
	        
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