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u. weise Herr Johann Bapt. Schott, des Innern Raths n. derzeiten Ambts-
Bnrgermaisters, in meines Testierers behaussnng u. obern Stuben, nach¬
mittag zwischen Ain und zway Uhr an- und aufgenommen hat; Zeugen
dessen sein die auch Ehrnvesten, fürsichtig, Ehrsamen, weisen, Ehr ent¬
halten m Ehrngeachten Hannsen Stainschneider, StattCamerers, Georgen
Geiger, Wolff-Schlipfenbacher, Christophen Hörabeckh, alle dess Raths,
Hanns Schlipfenbaeher, Gastgebers, Johann Isaaken Jebinger, Handelsmanns
und Hannsen Prandthueber, Kupferscbmids, alle Burger alhie zu Schärding,
actum den 21. November des Jahres 1623. x)
Heurats-Abredtd. /'. Heiraths-Vertrag.
Zwischen Herrn Mathiasen Spilleder, Burger u. Gastgeber zu
Obernperg, Passauer- Bistumb, als Preitigam an ainem, und dann weilland
Lorenzen Wibmperger, gewesten StattCammerers und Burgers alhie zu
Schärding sei. und Maria seiner Hausfrau nachgelassen Tochter, Anna
genannt, alss Brauth andern theiiss, wie volgt:
„N e m b 1 i c h e n u. Erstens ist gedachte Junckhfrau Braut mit
Irem aufgedruckhten Consens frey u. unbezwungenen willen bemessen Herrn
Spilleder ehelichen biss aufs Priesters handt verübt und versprochen wor¬
den, die er auch alss sein khonfftige liebe Hausfrau acceptirt u. ange¬
nommen, also dass sie solche beederseits verübte Ehe in Angesicht der
christlichen Khirchen und folgenden gebürlichen Beyschlafs fürderlidien
und wie es beeden theilen gelegen, bestettigen, nach welchem allen es
alssdann für ein rechtschaffen volbrachte Ehe gehalten und Alles so nach-
volgent gebürlichen volzogen werden solle;
Betreffend die zeitlichen Guetter soll und will ermelte Junckhfrau
Brauth Irem auch benenten lieben Breitigam u. khonfftigen Hausswierth
zu rechtem constituirten Heurathguett im paaren guetem gelt benentlieh
Vierhundert Gulden, jeden zu fünfzehn Pazen oder Sechzig Khreizer
zerechnen, sambt ainer Irem Stands gemess Erbaren Ausfertigung ant¬
worten und in sein Gewaltsam!) Bessern; welches Heurathguett Er Irent-
gegen gleichennassen mit Vierhundert Gulden gelierter Wehrung
widerlegt und ersezt, Soll und will sy auch darneben wegen Irer Junck-
freyliehen Ehrwillen mit 3 Pfennig dess bemelten Heurathguetts, alss
Ainhrindert drey u. dreyssig Gulden 20 kr. bemorgengaben,
mit welcher Sy allerdings alss freyer morgengabs Recht ist, ze thuen
völlige macht hat; danebens auch zu merer liebnuss und treuer Hauss-
wierthschafft seiner darbey zu gedenckhen, ain Silbernes Trinckhgeschirr
!) Notelbuch der Stadt Schärding Tom. a. 1622, 1623 & 1624. S. 110.