als Kilder der Zeit.
Form eines im Jahre 1623 zu Schärding verfassten Testamentes.
Ich Wolf Paumgartner, Burger u. Handelsmann alliie zu
Schärding, habe aus freyem ungezwungen u. ungedrungen Willen volgents
Testament u. Lezten Willen aufgericht:
Als E r s 11 i c h e n , wann Ich dem genedigen willen Gottes nach
yber khurz oder lang mit zeitlichem Tod aus disem Jamerthal abge-
schaiden, so soll mein Seel in die vätterliche Barmherzigkheit Gottes be-
vo leben sein, u. mein todter Leichnam bei St. Georgen Gottshauss in der
Statt alliie zu Schärding christlich Catholischen Gebrauch, auch meinem
Standt nach geiness begraben, zur Erden bestatt, u. mit gebürlichen Gotts-
diensten, wie auch zum Sibenden u. dreysigisten, also besungen werden;
A m A n d ern, so verschaffe Ich zu St. Georgen Gottshauss alhie
Ain hundert fünfzig Gulden guete Rheinische Münz dergestalten für aigen-
thumlich, dass dieseIbigen sollen auf Gülten ausgeliehen, und mir umb dass
hievon anfallende gebürliche Interesse jerlich u. jeden Jars ain dartag solle
gehalten, also ordentlicher Weiss durch meine nachgelassne Erben ange¬
stellt u. gestüfft werden, dass nemblichen von dem Interesse wegen Ver¬
richtung der Vigil u. dess Gottsdiennsts Herrn Kirchherrn Ain Gulden,
u. dessen Cooperator dreysig Khreuzer, Item dem Schuelmaister, Organisten
u. Mesner Jedem dreysig Khreuzer, Cantori zwainzig, den drey Präben-
disten Jedem Zehen, und zwayen Bueben, so auch zu Chor singen, Jedem
fünf Khreuzer, thuet zusamen Vier Gulden; Verner insonderheit dem Gotts¬
hauss für die Beleichtung u. anders drey Gulden dreysig Khreuzer solte
erfolgt, geraicht u. zuegestelt werden;
Drittens, verschaf u. legire Ich zum Siechkhobl fünfzig, dann
zu den beeden Bruederheusern alhie jedes Orths, auch fünfzig, thuet an
die bestimbten drey orth Ainhundert fünfzig Gulden dergestalten, dass
solche auch auf Gülten sollen ausgelegt, u. dass Järliche hievon anfallende
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