Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Sebastian Pesendorser und Hans Kopplinger und Haim wurde 
mrückqewiesen. 
In Reichenstein sorgte Haim für die Katholrken, denen er dre 
Schloßkapelle zum Gottesdienste öffnete, 
Diese Kapelle, von Hanns Haim vollendet, erhielt 1614 einen neuen 
Altar, welchen Bischof Johannes am 6. Jänner einweihte. Er ver¬ 
lieh allen, welche am Jahrestage der Weihe die Kapelle Besuchten, 
einen ABlaß von vierzig Tagen und für den Tag des heil. Nikolaus 
einen solchen von sieben Jahren. 
Zur Herrschaft Reichenstein gehörte durch den Besitz der Beiden 
Waldämter Stampseck und Harrachsthal oder, wie es damals hieß. 
Weitersselden, die weltliche Vo g t ei üb e r St. L e o n h a r t. Hier 
hatte unter dem Herrn von Zelking die neue Lehre angefangen um 
sich zu greifen; aber Hanns von Haim stellte im Pfarrer Firlinger 
1592 einen Mann dahin, der seiner Aufgabe gewachsen war, und 
mit Haim vereint, „der Ketzerei dort den Gnadenstoß gab", wie die 
St. Leonharter Chronik meldet. 
An Hanns von Haim hatte St. Leonhart einen großen Wohl¬ 
thäter, der viel zur Kirche beisteuerte.. Er starb 1616 unb hinterließ 
feine zweite Gemahlin Johanna, eine ge&orne Hoyos, als Witwe, 
welche ihre milde Hand für Leonhard stets offen hatte. 
Die edle Frau mußte 1626 die schweren Tage des Bauernkrieges 
erdulden, welche über Reichenstein so viel Bedrängnis gebracht haben 
Doch bevor wir diese besprechen, müssen wir noch des Epitaphiums ge¬ 
denken, welches Hanns Haim seiner 1603 verstorbenen ersten Ge¬ 
mahlin, in Wartberg errichten ließ. Das Mittelbild enthält die 
Wappen des Hanns Haim und der Schenkirchen, umsaßt von einem 
Lorbeerkranz. Auf diesem steht das Bildnis des gekreuzigten Hei¬ 
landes mit Maria und Johannes; unter dem Wappen die Inschrift, 
nach welcher Margaretha, gebor ne Schenkirchen. am Psingsttag vor 
Martini 1540 das Licht der Welt erblickt, neunundzwanzig Jahre 
mit ihrem Gemahle in glücklicher Ehe gelebt, ihm zwei Kinder geboren, 
welche jedoch in der Kindheit gestorben, und am 24. Jänner 1602 
selig im Herrn entschlafen ist. 
An der linken Seite des Epitaphiums sind die Wappen der Hanns, 
Hueffuagel, von Schälchen und Grembs; an dec rechten Seite jene 
der Schenkirchen, Bnechaim, Zelking und Santicell angebracht. 
Die Zeit des Bauernkrieges. 
Das Streben der Herrscher Oesterreichs war, sich von der Ober- 
herrlichkeit des deutschen Kaisers freizumachen, int Lande selBst ihre 
Macht durch HeraBdrückuug der herrschenden Klassen zu einem staat¬ 
lichen Unterthanenstand, und Heranziehung der Städte zu erweitern. 
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