Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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1914 
WIE ES KAM 
Als am 28. Juni 1(9^ der fanatisch verhetzte, min 
derjährige Student Gabrinovic seine Bombe in Sara 
jewo ergebnislos auf den wagen des österreich-un 
garischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand 
und seiner Gemahlin schleuderte, und kurz darauf der 
noch jüngere Princip seine todbringenden Schüsse auf 
sie abfeuerte, taten sie das in dem Glauben, die in 
Bosnien und der Herzegowina lebenden Slawen aus 
Österreich-Ungarns hoher Kultur in die mindere Kul 
tur Serbiens „erlösen" und dazu das stärkste Hemm 
nis aus dem Wege räumen zu müssen, das sich in der 
Persönlichkeit jenes energischen, tatkräftigen Thron 
folgers verkörperte. Schon dieses Ziel war für Min 
derjährige überraschend hoch. Sie wußten aber nicht, 
daß sie dabei nur letztes Werkzeug waren in einer 
langen Reihe von Hoffnungen und Zielen größerer 
und kleinerer Mächte, deren Wille viel gewaltiger 
war: die Zertrümmerung der Donaumonarchie, was 
diese Mächte vom Tode des greisen Kaisers Franz 
Joseph erhofften, das schien durch den klugen, kraft 
vollen Thronfolger in Frage gestellt. So war für sie