Volltext: Beiträge zur Chronik der Stadtpfarre in Linz aus der ältesten bis auf die neueste Zeit

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2. Beiträge zur Chronik der Stadtpfarre in Linz von der 
ältesten bis auf die neueste Zeit. 
(Fortsetzung aus Heft Hl.) 
Zweiter Absch n i t t. 
§. 27. 
Stadtpfarrherr Leonhard Perkmann vom Jahre 1590. 
In Folge der Durchführung der vom Kaiser Rudolph II. 
anbefohlenen katholischen Reformation wurden unter dem Stadt- 
pfarrherrn Leonhard Perkmann zwar viele der katholischen Kirche 
bereits entfremdete Glieder derselben wieder einverleibt, aber die 
Gährung der Gemüther und die Kämpfe, welche dadurch sind 
hervorgerufen worden auf dem Lande, wie in der Stadt, waren 
groß. Nur der Gewalt wich man. So z. B. mußte der protestan¬ 
tische Prediger Johann Apellius in der Spitalkirche von der 
Landeshauptmannschaft gewaltsam abgesetzt werden, und auch die 
Abhaltung der protestantischen Schule und des protestantischen 
Gottesdienstes im Landhause konnte von den Kommissären nur 
mit allem Ernste verhindert werden. Auf das hin zogen wohl 
die drei Prädikanten und die protestantischen Schullehrer am 
23. März 1600 von Linz nach Regensburg ab; doch die pro¬ 
testantisch gesinnten Stände. riefen die Prediger und Schul¬ 
lehrer bald wieder zurück, und führten abermals den protestanti¬ 
schen Gottesdienst im Landhause ein. Erzherzog Mathias war 
dagegen und gab am 16. Februar 1601 den Predigern und 
Schullehrern den strengsten Befehl, Linz zu verlassen. Die Stände 
ließen sie nun nicht fort, und schrieben eine weitläufige Verthei¬ 
digung ihres Benehmens an Kaiser Rudolph II. Dieser, von dem 
Ungehorsame, den Intriguen und den Gewaltthätigkeiten des 
Protestantismus überzeugt, schickte von Prag den Komthur des 
Johanniter-Ordens nach Linz, der in Vereinigung mit dem Lan¬ 
deshauptmanne und Anderen kräftig auftrat, und im Namen des
	        
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