Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Der 28. April 1864 brachte ein neues Gemeindegesetz. Für die Orts 
gemeinde Waizenkirchen wurden 24 Ausschüsse, 12 Ersatzmänner, dann 
Gemeinderäthe für 4 bestimmt. Am 25.. und 26. Juli abermals 
Wahl im Schulhause. Als Bürgermeister giertg wiederum der Wund 
arzt Franz Pncher mit 17 Stimmen aus der Urne hervor. 
Seit der Bildung der Ortsgemeinden trat in der Gemeindever 
tretung zur Bürgerschaft auch die Bauernschaft von zwei Steuergemeinden. 
Beide haben ihre Sonderinteressen. Zur Förderung der bürgerlichen 
Interessen bewarb sich der Markt beim o. ö. Landesausschuss uni ein 
eigenes Statut. Dieses wurde im Jahre 1873 genehmigt. Hienach wählt 
die Bürgerschaft sieben Ausschüsse und daraus einen Marktvorstand auf 
drei Jahre (Heub., 15—19). 
Die bürgerlichen Rathsversantluluugen fanden ehemals int Gerichts- 
dieuer- auch Gerichtshanse Nr. 51 statt. Es war Eigentum der Herr¬ 
schaft Weidenholz und des Marktes. Ein Amtmann von Weidenholz 
hauste immer im Markte. Landgerichtliche Amtleute (Scherge, Scerio) 
sasseu auf der Schörgenhnbe (Scherinhuba) bei Dachsberg, zu Schörgen- 
dorf bei Heiligeuberg. Wegen Battfälligkeit wurde das Gerichts- 
dieuerhaus im Jahre 1721 neugebaut. Die gemeinsamen Kosten be¬ 
liefen sich auf 348 Gulden 10 Kreuzer. Auf den ebenerdigen Tract 
setzte die bairische Regierung eilt Stockwerk für das Laudgericht. Bei 
der Aufhebung desselben im Jahre 1820 Ucitierte Johann Hansböck 
auf Haus Nr. 6 um 900 Gulden das Haus. Die Herrschaft 
Weidenholz baute das Fischerhaus Nr. 7 zu einem Gerichtsdienerhause 
um. Der Marktschreiber sass in der herrschaftlichen Amtskanzlei. Im 
Jahre 1849 mietete die Ortsgemeinde Waizenkirchen zwei Zimmer 
im Hause Nr. 51 zur Amtskanzlei. Im Jahre 1856 wurde das Haus 
Nr. 13 angekauft, im Jahre 1869 dabei auch eine Brückenwage auf¬ 
gestellt. Im Jahre 1871 löste die Gemeinde alle Wagactien ein, und 
ist seither Eigentümerin der Wage (Heub., 53, 119). 
Nach der Volkszählung vom 31. December 1880 zählte die Orts- 
gemeinde Waizenkirchen 1799 männliche, 1971 weibliche, zusammen 
3770, der Markt in 96 Häusern 252 männliche, 345 weibliche, 
zusammen 606, nach der Volkszählung vom 31. December 1890 die 
Ortsgemeinde zusammen 3204, der Markt 597 Bewohner (Heub., 
19, 21). 
Urkundlich erscheinende Marktrichter: Albrecht Petz, Bräner 
Haus Nr. 54, 1601. Wolf Gösselberger, Handelsmann Nr. 57, 
1610—12. Sebastian Kirchschläger, Brauer Nr. 54, 1615—21. 
Martin Kerbeck, Wirt Nr. 47, 1622—25. Wolf Petz, Wirt 
Nr. 54, 1626. Silvester Paumaun Nr. 46, 1626. Hans Huf- 
nagl, Wirt Nr. 60, 1628. Wilhelm Mairhofer, Wirt Nr. 60, 
1632. Hans Hufuagl, Wirt Nr. 58, 1634. Stephan Schetz, 
Wirt Nr. 47, 1640. Michael Hneber, Wirt Nr. 57, 1643. 
Thomas Guggeuberger, Wirt Nr. 56, 1650. Hans Fuchs, 
Bäcker Nr. 59, 1655. Wolf Preiufalk, Wirt Nr. 47, 1664. 
Michael Hueber, Wirt Nr. 57, 1665. Wolf Preiufalk, Wirt 
Nr. 47, 1666. Sigismund Wilhelm Hänslmann, Wirt Nr. 60, 
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