Volltext: Waizenkirchen

17 
Die Pfarrschriften, auch bie kirchliche Topographie (155), erwähnen, 
dass bie Pfarrpfrünbe Waizenkirchen schon int Jahre 978 von Bischof 
Piligri.nr ztt Passan beut steirischen Markgrafelt Otakar l. zn Sehen 
gegeben würbe. Doch biese Behauptung ist irrig. Sie stützt sich ans bie 
Gleinker Urkunbe vom 19. Artgust 1088. Markgraf Otakar stellt ber 
Kirche Passau bie Beneficien am Hansruck, ober beut Keßlawalbe, bann 
an ber Tratnach, am Jnbache, an ber ^Ahsa^ (vermeintlich Waizett 
kirchen, weil an ber Aschach gelegen), bis ein bie Donau hinab znrück. 
Diese hatte sein Vater Otakar, welcher in Rom gestorben war, von 
Bischof Piligrim von Passan zn Sehen empfangen, barnach sein Blnts- 
verwanbter, ber Graf Arnulf von Wels-Lambach besessen. Bischof Alt- 
ntmtn übergiebt ihm bafiir bie Pfarre Dietach. (Urk. B., II., 118.) 
Unter Benefieien stttb jcboch nicht Pfarrpfrünben, sonbern Sehengüter 
zn verstehen. 
Waizenkirchen wirb gemeiniglich für eine Domherrenpfrünbe von 
Passan gehalten, doch eine solche war es nicht. Im Saufe von acht 
htmbet’t Jahren lassen sich nur brei Domherren als Pfarrer von Waizen- 
kirchen nachweisen: Oüocher von Watzenkirchen um bas Jahr 1200, 
Dr. Perger um bas Jahr 1528, enblich Traugott Graf Kuesstein 
1695—1704. Auch war bie Pfarre Waizenkirchen bem Domeapitel 
Passan nicht einverleibt. 
Bei Erledigungen von Pfarren bestimmten bie Bischöfe von Passau 
bisweilen einen Beitrag von bett Erträgnissen berselben ztint Nutzett bet: 
bischöflichen Kirche. So bestimtnte Bischof Rnbeger für bie Bebürfttisse 
ber Dotttkirche eine jährliche Abgabe von bett größeren Pfarren in 
Oesterreich, Otto von Sonstors int Jahre 1264 mit Zustimmung bes 
Domeapitels bie erstjährigen Renten bei Verleihung einer Passau'scheu 
Pfarre zum Baue ber Domkirche lErhard, II., 42). Die Matrikel bes 
Bistums Passau (©chmieber, 39) verzeichnet ,bie Pfarre Watzenkirchen, 
gelegett im Dekanate Lorch, Passau'scher Collatur, mit einer Taxe von 
jährlich 40 Pfttub Pfennigen als einverleibt zur Donanbrücke ttttb zum 
Spitale in Pcissau6. Das St. Johattnesspüal tu Passan würbe unter 
Bischof Manegolb zwischen 1206 bis 1215 vom Domcapitel mit Bei 
Hilfe ber Bürgerschaft gestiftet. Im Jahre 1278 überließ bas Dom 
Capitel bie Verwaltung bem Bischöfe Petrus, bieser ber Bürgerschaft. 
Sie wählte bie Spitalverwalter. Bis zum Jahre 1278 würbe bie Donau 
fahrt nur mittelst Kähnen her gehalten, bei Hochwasser ober Eisgang 
war sie unterbrochen. In biesem Jahre baute Bischof Petrus bie erste 
Donaubrücke. Sie war 82 Schritte lang. Die Aufsicht betrübet über¬ 
trug ber Bischof ber Verwaltung bes St. Johannesspitales. Zu ben 
Baukosten wies er einen jährlichen Zins von 40 Pfb. Pf. von Ein¬ 
künften ber Pfarre Wazenkirchen an (Erharb, I. 100, II. 29, 173, 237). 
Auf gleiche Weise war auch ber Bau ber ersten Jnbrücke in Passau 
im Jahre 1143 zustaube gekommen. Bischof Reginbert stiftete babei zu 
Ehren des Hl. Kreuzes ein Spital. Er wies zum Unterhalte bie Pfarren 
Moselkirchen und St. Severin an. Im Jahre 1160 erhielt bie Aus- 
I
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.