Volltext: Nr. 2 1926 (Nr. 2 1926)

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RsdaZtion, Verwaltung u. Expedition: Linz,Promenade ll, Tel. Ant. 4lgZ. - Redaktionsschluß am 15. jeden MonateS. 
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____ _ - — KKAZ, WSW 1. MeVNWSSN 1926. 4. ÄaHrsang. 
Mitaliederverzeichniffe. — G^uldproven. — Kriegsbeschädigte VnndesangeftcMe, seid gerüstet! — Mit Herz und Hand fürs. 
^ Vaterland»». — Die Verordnung Wer die Abfertigung von Renten abgeändert. — Wie ^rlegsbeschädigten behandelt werden 
chKMW«GU S — SpendenansweiS. -pi der Geldleistungen nach vem Invaliden-Entfchädigungs oseii (MI. Novette). - Unsere Aeituna. 
— Verfamml^gsb richte/- Verbandöangelegenheiten. — Sterbetafel. 
?MtgIteververzei«H«Me. 
Wir haben bereits vor längerer Zeit an alle Orts- 
gvuppen ein Rundschreiben gerichtet mit der Aufforde- 
tung, ehestens ein Mitgliederverzeichnis mit genauer 
Wdreßangabe einzusenden. 
Wir ersuchen alle jene Ortsgruppen, die bis heute 
Dieser Aufforderung nicht nachgekommen sind, dies sofort 
KU tun, weil wir sonst die Zeitung nicht senden könnten. 
GeSulbproveU. 
Seit geraumer Zeit müssen wir uns immer und fort- 
Während damit beschäftigen, daß die Kriegsopfer bewil- 
ligte Rentenabferttgungen, Rentenvorausempfänge und 
Nachtragszahlungen von Renten auf Grund rückwirken- 
her Entscheidungen der Schiedskommission erst nach 
monatelangem Warten angewiesen erhalten. 
Vor mehr als einem halben Jahr hat sich mit dieser 
Angelegenheit eine Vertrauenspersonen - Konferenz der 
Linzer Kriegsopfer befaßt und beschlossen, eine Deputa- 
Jiott zur Invaliden-Entschädigungs-Kommission zu ent- 
senden, um Aufklärung über diese, die Geduld der 
Kriegsopfer mehr als notwendig in Anspruch nehmenden 
Aebelstände zu verlangen. Dieser Deputation wurde da- 
inals vom Herrn Regierungsrat Gföllner erklärt, daß 
sich die Verhältnisse in absehbarer Zeit bessern werden, 
und zwar deswegen, weil die der Invaliden-Entschädi- 
fiungs-Kommission Linz fortlaufend zugewiesenen Kredite 
nfolge des Inkrafttretens der VIII. Novelle und der da¬ 
mit verbundenen Aufhebungen von Rentenkürzungen 
Übermäßig in Anspruch genommen werden. Wenn nun 
dies« Aufhebungen der Rentenkürzungen durchgeführt 
sein werden, wird alles wieder in das normale Gleis 
kommen. 
Wir haben bis heute auf dieses „normale Gleis" 
gewartet, doch vergebens! Es ist noch immer so, wie es 
vamals war, als die Deputation vorgesprochen hat. Des- 
Kegen muß darüber endlich einmal ein ernstes Wort ge¬ 
sprochen werden. Wir sind in der Lage, in einer ganzen 
Reihe von Fällen den Beweis zu erbringen, daß Kriegs- 
opfer auf die zuerkannten Rentenabfertigungsbeträge 
vier und noch mehr Monate warten mußten und noch 
müssen. Daß dadurch eine große Schädigung der Kriegs- 
opfer herbeigeführt wird, liegt klar zu Tage. Renten- 
Abfertigungen werden nur gewährt im Falle von Cxi- 
stenzgründungen, und die Kriegsopfer, die um Abferti¬ 
gung angesucht haben, brauchen dringend Geld, um 
ihren Verpflichtungen, die sie eingehen mußten, um sich 
eine Existenz verschaffen zu können, gerecht zu werden. 
Infolge der mehr als verspäteten Anweisung des Geldes 
werden sie gezwungen, bei Banken und Sparkassen Kre- 
dite aufzunehmen, die hinreichend hoch verzinst werden 
müssen. Nicht immer jedoch gelingt es, Kredite zu be- 
kommen, und so kommt es vor, daß bereits gesicherte Cxi- 
stenzgründungen scheitern. Genau so verhält es sich bei 
Zahlungen von Rentenvorausempfängen. In den aller- 
meisten Fällen handelt es sich hier um wirklich bedürftige 
und unverschuldet in Rot geratene Menschen, die den 
Vorausempfang zur Deckung dringender Bedürfnisse be- 
nötigen und die durch die späte Anweisung fast in eine 
verzweifelte Lage kommen. 
Ebenso stehen die Dinge bei Nachzahlungen von Ren- 
tenrückständen und von Renten, die infolge rückwirken- 
der Erhöhungen des Prozentsatzes durch die Schiedskoin- 
Mission gebühren. 
In solchen Fällen ist der Weg der Geduld ein sehr, 
aber schon sehr langer. Zuerst hdfjt es, monatelang war¬ 
ten, bis der eingebrachte Rekurs zur Verhandlung ge- 
langt, dann muß noch gewartet werden auf die Ausstel- 
lung und Zustellung des Erkenntnisses der Schiedskom- 
Mission; damit noch nicht genug, muß man auch die 
Ausstellung des neuen Bescheides in Geduld abwarten. 
Wenn nun aber jemand glauben würde, daß des War- 
tens schon genug sei, so täuscht er sich gewaltig! Der 
Kriegsbeschädigte, dem inzwischen die Geduld ausge- 
gangen ist, eilt verzweifelt zur Invaliden - Entfchädi- 
gungs-Kommission, um endliche Auszahlung ersuchend. 
Doch, o Graus, der Akt ist aus dem Haus! Es wird ihm 
bedeutet, daß der Akt fix und fertig bei der Rechnung?- 
abteilung liege. Run denkt sich der Mann: schnell zum 
Landesverband, um zu erfahren, ob das Geld schon an- 
gewiesen sei. Von dort wird telephonisch bei der Rech- 
nungsabteilung angefragt, und immer wieder kehrt die 
stereotype Antwort: „Es ist kein Geld vorhanden, viel- 
leicht geht es nächsten Monat." 
Das ist ein in knappen Worten entworfenes, voll und 
ganz der Wahrheit entsprechendes Bild von den Iustän- 
den bei der Invaliden-Cntschädigungs-Kommission Linz. 
Offen gesagt! Es wundert uns, daß die Geduld der 
Kriegsopfer eine so große ist und daß sie nicht schon 
längst rebellisch wurden. Wenn es aber so ist, dann 
haben die Behörden wahrlich kein Verdienst daran. Wir, 
die Vertrauensmänner der Organisation, sind es, die bis 
heute die Sturmböcke waren und so manchen Unmut und 
Groll über uns ergehen lassen mußten und die fortwäh- 
rend aufklären und entschuldigen, damit trotz dieser 
Uebelstände die Geduld nicht platze. 
Aber noch mehr Geduldproben zu bestehen, sind wir 
nicht mehr in der Lage.
	        
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