Volltext: Abbildung der inn- und ausländischen Bäume, Stauden und Sträuche. Dritter Band. (3 / 1804)

HAMAMEDLIS VIRGINIGA. 
Der virginische Zauberhaselstrauch. 
HAMAMEIIS DE VIRGINIE. 
Dae eigenthuͤmliche Baterland ist Virginien wo er wild waͤchst. 
Wird auch die schwarze virginische Pistachig genennet. 
Won diesem Geschlecht haben wir gegenwaͤrtig nur die einzige Art, welche Herr von Linne 
in die weyte Abtheinng selner gen Kiasse esehet hat, die er Tetrancria Digeis necnet. weil 
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3, der eigene Blumenkelch aber, so wie die Blumenkrone aus 4 Blaͤttchen hestehet, dann deren 
Nuß 2 Hoͤrner, und 2 Zellen hat. — 
Die Rinde am Staͤmmchen ist dunkelbraun, und treibt viele zarte Aeste. Die jungen Zwei— 
ge sind hellbraun mit einem rauhen Ueberzug bekleidet, und haben roͤthlichtbraune Knospen. 
Die Blaͤtter sind laͤnglichtrund, breit, stumpf zugespizt am Rande bogenfoͤrmig ausge— 
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und ungieich; auf beyden Flůchen glatt, oben duukelgrunt¶ unten dlaßer von Farde ¶ ind stehen 
wechselweise auf kurzen Stielchen an den Zweigen. Die jungen Blaͤtter haben auf der untern Sei⸗ 
te an den Adern einen braunen rauhen Ueberngnjgg. 6 
Im September und Oktober kommen die Blumen, wenn die Blaͤtter schon gelb sind, aus den 
Seilentnosyen hervor. In jeder Kuospe sund mehrere Dmen enchanen Die Blumen haden4 
lange, gelbe, und linienfoͤrmige Blaͤttchen, 4 Staubfaͤden mit gelben Kolbchen, 2 Griffeln dann4 
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aus 4 braͤunlichten gezahnten Blaͤttlein, wescher in der Blumenhuͤlle eingeschlossen ist. 
Die Frucht ist eine schwarzgraue Nuß, welche einer kleinen Haselnuß gleichet, aber oben — 
auseinander getheilte Hoͤrner hat. Sie kommt erst im folgenden Jahr zur Reife, und bleibt, bis 
die neuen Blumen hervor kommen, an den Zweigen sitzen. In dieser Frucht sind zwey Faͤcher, 
worinnen in jeden ein laͤnglich, eyrunder schwarzer Kern mit einem kleinen weißlichten Flecken an 
der Seite dezeichnet ist, sich befinden. Diese Frucht wird daher Zaubernuß genannt/ weil gleich— 
sam durch einen Zauber die Frucht vor der Blume erscheint. Dieß ist der wahre Grund der Be— 
nennung, die nicht wie andere meynen, daher entstanden ist, und man am Strauch dergleichen ver 
geblich suht. 
Der Wachsthum ist bis 5 Schuh hoch, und hat zu selben 10 bis 12 Jahre noͤthig. 
Er liebt einen feuchten Boden, und eine schattige Lage, dauert auch unsere Winter in freyer 
Luft aus, und kann entweder durch junge Zweige, die man im Herbst einlegt und gehoͤrig be— 
gießt, oder durch den Saamen fortgepflanzet werden, der ein ganzes Jahr unter der Erde bleibt, 
und den man in Toͤpfe saͤet, diese aber an einen schattigen Ort in den Boden graͤbt, vom Unkraut 
rein haͤlt, und bey trockenem Wetter zuweilen begießt; im Herbst an einen waͤrmeren Ort, z. B. 
an eine warme Heke in den Boden graͤbt, und bey einem strengen Winter oben leicht bedeckt; sind 
die Pflanzen im Fruͤhling aufgegangen, so muß man die Toͤpfe bey warmem Wetter so stelsen, 
daß sie die Morgensonne genießen, bey trockenem Wetter gehoͤrig waͤssern, und die Pflanzen im 
Herbst entweder in kleine Toͤpfe, oder in ein Pflanzbeet, und nach einem oder 2 Jahren dahin se⸗ 
tzen, wo sie bleiben sollen. 
Das vornehmste Mittel, und den wesentlichen Charakter dieses Strauches zu bestimmen liegt
	        
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