Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

TAB. i2i1. 
CLEMATIS CRISPA. 
Die gekraͤuselte Waldrebe. 
CÆMADMA PIEOR CREPVIS, DVILEBEVANI 
Hellna ist das Vaterland dieser allda wild wachsenden Pflanze. 4 
Durch die Blaͤtter, Bluͤthen, und an Farbe der blaͤtterlosen Zweige unterscheidet sie 
sich von ihren vorhergehenden Gattungen. —R 3 
Ihre Stengel sind schwach und kletternd, mit einer dunkel purpurfaͤrbig braunen Rinde 
umgeben, die Zweige aber sind gruͤn, an den Gelenken wo selbe herauskommen, purpurfaͤrbig, 
und haͤngen sich mit ihren Gaͤbelein an die benachbarte Baͤume. Sie wird fast 4 Schuh hoch, 
und hat zu diesem Wachsthume ⸗ bis 3 Jahre be duͤrftggg. IJ 
Edyrund, lanzetartig, mit einer langen auslaufenden Spitze und am Rande glatt sind 
die Blaͤtter gestaltet. Sie stehen auf langen, schwachen Stielen an den Gelenken gerade ent— 
gegen. Bismweilen stehen sie einzeln, manchmal aber sind ste dreyblaͤtterig, und einige von 
den Blaͤttern sind in drey Lappen abgetheilt. Ihre vbere Flaͤche ist mit einet schoͤnen hellgruͤ— 
nen, die untere aber mit einer blaßeren Farbe bemahlt, und mit auslaufenden Adern durch⸗ 
— J 
Die Blumen kommen im Junius einzeln zwischen den Stengeln auf kurzen purpurfaͤr 
bigen Stielen hervor. Sie haben vier dicke Blumenblaͤtter, welche auf ihrer innern Oberflaͤ⸗ 
we purpurfaͤrbig, und gekraͤuselt sind, und viele nach der Laͤnge hinlaufende Furchen haben; 
die untere Seite aber sich in eine etwas blaue Farbe sich verwandelt. J 
Der Saame ist rund, zusammengedruͤckt, roͤthlichbragun, und wird im O ktober reif. 
Sie muß wie die einfache blaube Waldrebe Tab. 1i9 behandelt, und fortgepflanzt wer⸗ 
den, hat auch mit ihr gleiche Dauer, Verwendung und Nutzen. 
Anmerkung zu den Vuchstaben. 
a. Der Stengel mit der Bluͤthe, und vollkvmmenen Blaͤtern. 
b. Der in einem Haupte beysammen stehende Saame. 
) Nach der Natur aus dem k. k. Lustschloßgarten zu Schoͤnbrunn gemahlet. 
J 4B.