Volltext: Abbildung der inn- und ausländischen Bäume, Stauden und Sträuche. Zweyter Band. (2 / 1792)

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Fruͤchten, auch all andern gleich. Man findet ihn in Gaͤrten der Liebhaber, wird durch das Oku— 
liren, und Pfropfen auf gemeine Kastanienbaͤume gezogen, und hat mit der vorernannten gleiche, Pflege, 
Verwendung, und Nutzhennn. 
»Die Abbildung ist ebenfalls aus dem Garten des P. T. Herrn Herru Grafen von Kowenzl am Reissenberg ge⸗ 
nommen worden. 
FAGUS- CASTANEA POMILA 
Der Zwergkastanienbaum 
—CHATAIGNIER NAINDE VIRGINIE 
W. auch Zwergbuche, nordamerikanischer Zwergkastanienbaum, virginische Zwergkastanie, und 
Cinquapin genennet. 55. VV icwonr 
Sein Vaterland ist das ganze mitternaͤchtliche Amerika, wo er wild waͤchhstt. 
Er unterscheidet sich von dem zaͤmen Kastanienbaum Tab. 195. durch die runde Zweige, an 
der Rinde, wie auch an den kleinern Blaͤttern, und Fruͤhten. 
Braun, rauh, und schuppig ist die Rinde des Stamms, aber an aͤltern Zweigen ist selbe 
graubraun, und die jungen Triebe sind mit feinen weißlichten Haaren bedecket. Das Holz ist weiß⸗ 
zraͤunlicht, auch zimlich arrtt. den 
Die Blaͤtter sind hleiner als am zaͤhmen Kastanienbaum, eyrund, lanzenfoͤrmig, spizig, saͤgen⸗ 
artig tief gezahnt, auf der obern Seite glatt, dunkelgruͤn, auf der untern aber bestaͤndig, auch 
bey den aͤltesten filzig, oder von kleinen dicht siebenden Haaren gämend weiß, und stehen abwechs⸗ 
lend an denen zweie. m 
Im Julius erscheinen die maͤnn und weiblichen Blumenkaͤzchen in der nemlichen Groͤße, 
Gestalt, Farbe, und Beschaffenheit, wie an dem schon benannten zaͤhmen Kastanienbaum. 
Die Fruͤchte sind so groß als eine Haselnuß, sie haͤngen zu 5. oder 6. an einem Stiele trauben— 
rmig beysammen, und werden im Okltober reeicec. 
In unserem Vaterlande koͤnnen wir seine Groͤße, und wuͤrklichen Wachsthum noch nicht 
bestimmen. nen Ietcrrdum ncz un 
Er ist sehr dauerhaft, liebet einen feuchten, im Sommer nicht zu trockenen Boden. Man 
kann ihn entweder durch das Absaugen auf die gemeine Art oder wie die gemeine Kastanie aus 
denen Fruͤchten ziehen; diese muß man, so bald sie reif sind, in ihrem Vaterlande in den Sand 
legen, wann sie angekommen sind, so bald, als moͤglich einstecken, und bey einen strengen Winter 
den Boden mit Laub, Loh, bedecken, auch so behandeln wie die —* ινσνν 
Sein Hotz saudt schwer. Die suße Fruͤchte siund angenehmer als die gemeine Kastanie und nicht 
nur eine angenehme Speise fur Menschen, und Vieh, welche leztere dauon ein ungemein wopl⸗ 
schmeckendes Fleisch bekommen. 
Anmerkung zu den Buchstaben 
. Ein Zweigchen mit maͤnn⸗ undd 
be mit weiblicher Bluͤthe sammt jungen Blaͤttern
	        
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