Volltext: Chronik der Pfarre Kirchdorf im Kremsthal

Mit des obgenannten Walchuno Schenkung hat das Stift KreinS- 
münster das Zehent- und Patronatsrecht über die Pfarre Olsburg 
(Kirchdorf) bekommen, d. H. Kremsmünster bezog den Zehent und er¬ 
nannte einen Pfarrer aber nicht aus feinem Schooße, sondern emen 
Weltpriester, bett,nur ein Theil des Zehenten überlassen wurde. Streitig¬ 
keiten konnten nicht ausbleiben und richtig gab es schon vor der Stiftung 
von Wartberg einen Zehentstreit. der durch Markgrafen Ottokar III. und 
Bischof Udalrich zu Lorch 1093 ausgeglichen wurde, und zwar zu 
Gunsten Kremsmünsters. Das Patronatsrecht kam wieder von Krems¬ 
münster weg. man weiß nicht wie, außerdem geschah es, daß lange 
Reit hindurch Wartberg und Kirchdorf nur an emen Pfarrer verliehen 
wurden, der gewöhnlich in Wartberg wohnte und m Kirchdorf einen 
Hilfsvriester hielt. So erscheint die ursprüngliche Mutterkirche zu 
einer Filialkirche degradirt. Ein solcher gemeinsamer Pfarrer von 
Wartberg und Kirchdorf war Bernhard von Schlierbach, Domherr von 
Passau, der im Jahre 1268 Bischof von Seckau wurde. 
Ueber das Geschlecht von Schlierbach ist sehr wenig Geschichtliches 
überliefert. 
Ums Jahr 1150 machten Ottokar und seine Gattin Pilligard 
(Hildegard?) eine Schenkung an das Kloster 3« 
Garstner Kodex wird derselbe wieder mit seinen Söhnen Gottfried 
und Otochar 1180 erwähnt. 
Die Herren von Schlierbach, Zelking und Kapelln (Niederösterreich) 
sind wahrscheinlich von einem Stamme gewesen. Ein Dietlein (Theo¬ 
dorich) von Schlierbach hat sich im Jahre 1165 an einem Tonrmer 
zu Zürich betheiligt. 
Das Landgut Schlierbach ging später nach Herrn Wernhards 
Tode (d. i. nach Bischof Bernhards Tode, denn Bernhard und Wern* 
hard sind wohl gleiche Namen) an dessen Vetter Otto von Zelking über; 
dieser verkaufte es 1316 an seinen Schwager Hansen von Kapell 
um 1200 Pkund Wiener Pfennige. Ein Pfund Wiener Pfennige wird 
gewöhnlich zu 8 fl angenommen. Kurze Zeit darauf kam Schlierbach 
an die Herren von Wallfee. 
Von der Zeit, da die Pfarre Windischgarsten gestiftet wurde, 
waren die Herren von fernstem zu ansehnlicher Macht gelangt, welche 
sie zum Uebermuthe verleitete. Sie bedrängten Kremsmünster und 
die Schellensteiner; ja ein Pillnng von Pernstem soll mit dem 
Schellensteiner Dietrich Versöhnung geheuchelt, denselben zu einem 
Gastmahle auf die Burg Pernstein eingeladen haben. Durch seine 
Knechte aber habe er Schellenstein in Brand gesteckt und als sie von 
Peruftein den Brand erblickten, sei der Schellensteiner aus dem Fenster 
gestürzt worden. Die letzten Pernsteiner seien dann zur Sühnung dieses
	        
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