Volltext: Düngemittel im Kriege [Heft 15]

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Jahre außerordentlich zählen müssen, diese hochprozentigen Salze 
in höherem Grade als früher üblich verwenden. Professor 
G e r lach- B r o m b e r g hat übrigens unlängst berechnet, daß 
sich bei weiten Entfernungen unter den heutigen Verhältnissen, 
trotz des an sich teuren Preises der hochprozentigen Kalisalze, 
bei ihrem Bezüge für den Landwirt ein Gewinn errechnen läßt. 
2. Die st i ck st o f f h a l t i g e n D ü n g e m i t t e l. 
Die Bedeutung des Stickstoffs in chemisch gebundener Form 
für das Pflanzenwachstum ist längere Zeit hindurch auch von 
Liebig nicht genügend beachtet worden, während andere Agri 
kulturchemiker, wie vor allem Sprengel, der in gewissem 
Sinne als ein besonders verdienter Vorläufer L i e b i g s bezeich 
net werden muß, W i l f a r t h und andere die Notwendigkeit einer 
reichlichen Stickstoffdüngung für die Erzielung maximaler Ernten 
stets eifrig betont haben. In der Tat ist der gebundene Stickstoff 
als ein unentbehrlicher Pflanzennährstoff zu bezeichnen, und mit 
vollem Recht hat der um die Wissenschaft wie die landwirtschaftliche 
Praxis gleich hochverdiente praktische Landwirt Sch u I tz - L u p i tz 
den Stick st off nächst dem Wasser als den wichtig- 
sten Vegetativ nsfaktor -bezeichnet. Das ergibt sich aus 
der Tatsache, daß die Eiweißverbindungen stickstoffhaltig sind, und 
daß ohne genügende Versorgung mit gebundenem Stickstoff eine 
Bildung von Protoplasma mit seinen mannigfachen, höchst koni- 
pliziert zusammengesetzten Stickstoffverbindungen unmöglich ist. 
Vom Protoplasma aber geht der ganze Stoffwechsel der 
Pflanze aus. 
Der Stickstoff weist in der Natur einen für das Leben von 
Pflanze und Tier höchst wichtigen Kreislauf auf, der einige Ähn 
lichkeit mit dem bekannteren Kreislauf des Kohlenstoffs bietet. Bei 
dem letzteren handelt es sich um die Aufnahme der Kohlen 
säure der Luft durch die grüne Pflanze. Die Pflanze vermag 
tum die Kohlensäure zum Aufbau von Stärke und anderen organi 
schen Substanzen zu verwerten, die von den höheren lebenden 
Wesen, den Mikroorganismen, Tieren und Menschen verzehrt 
werden. Bei diesem physiologischen Vorgang erfolgt unter der 
Einwirkung von Sauerstoff eine Oxydation, und es entsteht als 
Endprodukt dieses Prozesses wieder die Kohlensäure, die in die 
Atmosphäre zurückgelangt, um den gleichen Kreislauf wieder zu 
beginnen.
	        
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