Volltext: Die Heeresverpflegung [Heft 11]

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ins Feld gesandt wurden, erreicht noch nicht ganz das Gewicht des 
hinausgesandten Hafers. Es beträgt nur 3 051 000 Tonnen oder 
rund 61 Millionen Zentner. 
Insgesamt sind 8 Millionen Tonnen oder 160 Millionen 
Zentner an Verpflegnngsmitteln aus dem Inlands an die Front 
gerollt. Eine ungeheure' Zahl, wenn man beachtet, daß Wagen an 
Wagen gereiht die Strecke Berlin bis Bagdad und zurück ergeben 
würde oder neunmal die Luftlinie Berlin—Paris oder die Strecke 
Kairo—Kapstadt. Und das alles nur in den ersten beiden Kriegs 
jahren! Im dritten Kriegsjahre sind alle Ziffern selbstverständlich 
noch gewaltig gewachsen. 
In großen Zügen habe ich schildern dürfen, welche Anfor 
derungen der gesunde Appetit von Mann und Pferd an die Heeres 
verpflegung stellt. Ich darf feststellen, daß hier nur die Rede ge 
wesen ist von dem, was an das Feldheer in zwei Kriegsjahren 
nachgeschoben ist. Wir haben nicht von dem gesprochen, 
was das Heer verbraucht hat, was außerdem noch die immobilen 
Truppen, die Lazarette und die Kriegsgefangenenlager im Jn- 
lande benötigt haben. Wir haben den Ertrag der besetzten Gebiete 
und die eingeführten Marketenderwaren in der Statistik ganz 
außer acht gelassen und zuguterletzt die zahllosen Liebesgaben nicht 
mitgezählt, die zur wertvollen Ergänzung der Heeresverpflegung 
aus der Heimat nachgesandt wurden. Auch das sind zusammen 
ganz erhebliche Mengen, die hinzugedacht werden müssen, wenn 
man sich ein Bild davon machen will, was die Heimat zur Ver 
pflegung der Front liefert. 
111. 
Die Aufgabe, Nahrung für Heer und Volk nicht nur in Frie 
denszeiten, sondern besonders auch im Kriege zu schaffen, liegt in 
erster Reihe der deutschen Larrbwirtschaft ob. Sie steht 
heute in den vordersten Reihen der Wirtschaftsfront. Sie ist tat 
sächlich, wie der Große Friedrich sagte, „die erste aller 
Künste!" Sie ist die Trägerin der Zahlen, die wir kennen 
gelernt haben. Mit Klugheit und Ausdauer haben ihre berufenen 
Vertreter die Friedensjahre in ruhigem Vordringen zum Segen 
des Vaterlandes zu nutzen verstanden. Sie fühlten sich dabei 
sicher unter dem starken Schutz und der zielbewußten Förderung 
der deutschen Fürsten und der deutschen Parlamente. 
Der deutschen Landwirtschaft ist ein Land - mit verhältnis 
mäßig geringem natürlichen Bodenertrag in die Hand gegeben. 
Wie hat sie dieses Land genutzt? Das nächststehende Bild
	        
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