Volltext: Die Heeresverpflegung [Heft 11]

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bin ich seit 12 Jahren nicht in Kuhstall gewesen, Kuhstall hat sich 
so ekliges Geruch." 
Es hat in der landwirtschaftlichen Betriebsweise der besetzten 
Gebiete also gründlich Wandel geschaffen werden müssen. Zur 
Entlastung der Heimat ist alles Menschenmögliche geschehen! 
II. 
Trotzdem ist der N a chschnb, der dauernd erforderlich bleibt, 
ein ungeheurer. Um welche riesigen Mengen es sich handelt, möge 
das Bild Nr. 1 verdeutlichen. Darauf wird der Rauminhalt des 
Nachschubes von Verpslegungsmittelnandas 
Feldheer in den beideNersten Kriegsjahren 
— also bis zum 1. August 1916 — graphisch dargestellt. 
Wie überragend die Menge ist, die anHafer für die Pferde 
im Felde benötigt wurde, ergibt sich aus der ersten Spalte, über 
3,08 Millionen Tonnen oder 61,6 Millionen Zentner; das entspricht 
dem 103 fachen der Netto-Ladefähigkeit unseres Riesenschisfes 
„Vaterland", des größten Dampfers der Welt. Denkt man sich 
Wagen an Wagen mit Hafer beladen aneinander gereiht, so würde 
sich eine Strecke ergeben länger als das Dreifache der Luftlinie 
Berlin- Paris. Gönnen wir diese Menge den Pferden der Front, 
unseren treuen Mitkämpfern im Weltkriege, die ein moderner 
Volksdichter, Walter Bloem, also besungen hat: „Was ihr uns 
geworden seid im Kriege — wer könnte das zu Ende singen und 
sagen. In euch wie in uns ist eine Kriegerseele. Ihr versteht, 
fühlt, leidet, triumphiert mit uns. Es gibt brave Durchschnitts 
kämpfer unter euch und erlesene Helden, Freunde aber, Kameraden 
seid ihr uns alle." 
Außer Hafer mußten noch über 1,8 Millionen Tonnen oder 
36 Millionen Zentner an anderen Futtermitteln, in der Hauptsache 
Preßheu und Stroh, zur Ernährung und Pflege der Tiere an der 
Front zur Verfügung gestellt werden. 
Das Brot ist das Rückgrat der Ernährung des Soldaten! 
Erst im Kriege hat mancher begreifen gelernt, was für eine un 
geheure, geradezu entscheidende Rolle das Brot in der Ernährung 
spielt. Es nimmt also nicht wunder, wenn uns die dritte Spalte 
angibt, daß über 1,2 Millionen Tonnen oder annähernd 26 Mil 
lionen Zentner an Mehl und Zwieback aus der Heimat nachgefühlt 
werden mußten. Hiervon dienten rund 23,6 Millionen Zentner der 
Zubereitung des Soldatenbrotes. Die Menge würde einem Berge 
von 100 Meter Durchmesser und über 600 Meter Höhe entsprechen,
	        
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