Von Kremsmünster nach Kirchdorf. 89
Gradnalm, mit deren Besichtigung man auch
einen Ausflug auf die „Kalkenmauer” (Kremsmauer)
in Verbindung setzen kann.
Die Gradnalm ist das der Kalkenmauer vor¬
gelagerte Mittelgebirge, auf deren Höhe das gemauerte,
1 Stock hohe Alpenhaus steht, mit gut eingerichteten
Zimmern und reinlichen Betten, für deren Benützung
der gewöhnliche Gasthauspreis zu zahlen ist. Gegen
Vergütung wird hier Butter, Milch und Kaffee gereicht.
Demnach thut man gut, wenn man sich dahin mit
Kleisch und Wein versieht. Eine „Schwoagerin” und
eine Kuhmagd versehen hier die Dienste der Alpe.
„Grüess di Gott, Schwoagerin!
Kennst mi ä so!”
(Wann s’ ah nöt sauber is,
Freundli is s’ do.)
Grüess di Gott, Schwoagerin!
Lustigi Dirn!
Bi ä weng krenmässi
Muesst mi kurirn!
Allähand Z’widrigkeit
Gibt’s in da Stadt,
Wo si d’ Natürlikeit
Auskögelt hat.
Wii'd ma glei leicht um’s Herz
Da auf der Alm;
Brauch vo koän’n Dokter nöt
Glasein und Salm.
Greäni Heh, Almagsang!
Umädum Fried!
Frischi Luft, frischi Leut —
Nähm’s so gern mit.”
Vom Herrentisch, der höchsten Spitze dieses
Mittelgebirges, geniesst man einen weiten Kernblick
ins Land. Besonders bevölkert ist die Alpe am Sonnen¬
wendabende, wo hier dem freundlichen Sonnengotte
der alten Deutschen „Ero” zu Ehren ein Hochfeuer