Volltext: Briefe

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gesunden Jahren meine Pflicht und Freude war, so weit mein 
Kreis reichte, und das Leiden durch sie will ich wenigstens mil 
dern. Möge der Himmel mir noch meine lieben Freunde eine 
Weile lassen, und möge insbesonders noch bei Euch das liebe 
volle Zusammenleben mit Eurer verehrten Mutter lange, lange 
dauern. Es ist Euer Erdenglück und ein gutes Stück des unsri- 
gen. 
Manche gütige Stimme, die mir über mein schwaches Wirken 
zukömmt, tut mir auch wohl. Der Großherzog von Sachsen- 
Weimar hat mir nach dem Ausdrucke seines Briefes für das 
Verdienst, das ich mir durch „Witiko" um die deutsche Literatur 
erworben habe, das Ritterkreuz erster Klasse des Ordens vom 
weißen Falken geschickt, des Ordens, den Karl August, der 
Freund Goethes, wieder erneuert, und zu dem Goethe den 
Wahlspruch gegeben hat: „Seid wachsam." Mich freute die 
Anerkennung sehr. Zustimmung und Tadel geht mir nahe, wenn 
sie von bedeutenden Menschen kommen: die erste belohnt mich, 
den zweiten beherzige ich. Wenn etwa auch der große Markt 
spricht, so kann mich das weniger berühren. Zum Öftesten er 
fahre ich es nicht, und wenn, dann sind mir die Stimmen unbe 
kannt, und ich vermag sie meistens nicht zu wägen. So möge 
meine Tätigkeit manches kleine Gute wirken, und was in ihr 
unzulänglich ist, liegt wenigstens nicht in meinem Willen. 
Gott gebe Dir und den Deinigen Gesundheit und Heiterkeit 
und denkt zuweilen an uns, die wir Euch Freunde von ganzem 
Herzen sind
	        
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