Volltext: Im Felde unbesiegt

Durchbruch 
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hatte der Gegner wieder — trotz der vielen eroberten Geschütze, die 
im genommenen Gelände standen. Der Angriff stockte, lag fest. 
Unteroffizier Gillerts Gruppe war auf fünf Mctnrt zusammen¬ 
geschmolzen ; es hatte noch manchen Rleinkampf gesetzt auf dem 
Wege bis zu dieser Höhe. Nun klemmte er sich mit seinen Leuten 
hinter eine Lrdkette, dicht neben ein Maschinengewehr. <£r preßte 
die Zähne zusammen, „verflucht, hier konnte man nicht vor, wenn 
nicht Artillerie rankam und Heils!" Jetzt fing es drüben an sich zu 
bewegen, zwischen Hecken und Erdschollen schoben sich Menschen hin 
und her, etwa ^OO Meter vor ihnen. Schon tackte das erste, deutsche 
Maschinengewehr gegen das Ziel. Aber kaum hatte es das Feuer 
eröffnet, als es auch von drüben losging von drei Stellen zugleich 
und über sie wegpfiff und in sie hinein. Minuten verstrichen, dann 
folgten Schrapnells; "das deutsche Maschinengewehr schwieg. Drüben 
huschte es weiter, kroch vorwärts, schob sich heran. Gillerts Blut 
ging schneller. <£r fühlte, irgendetwas kam, stand dicht bevor. — 
.... Die Batterie Gerber kam grade noch im richtigen Augen¬ 
blick. Durch einen Lisenhagel hatte sie sich vorgekämpft. Line 
Schrapnellwand hatte die feindliche Artillerie hinter die deutschen 
Schützen gelegt — durch die mußte sie durch. Und schaffte es, 
wenn auch nur mit drei Geschützen, bis hinauf auf die £}öhe, bis 
dicht hinter die vorderste Linie, hinein in das feindliche Gewehr- 
strichfeuer — eine tolle Stellung. Die Geschütze wurden rumgerissen, 
die Bespannungen jagten zurück. Gerber lachte — schön war das — 
wie t9Vt/ wie bei den ersten Siegen. Mitten in der Batterie stand 
er und kommandierte... Da brach es von drüben los! — 
Gillert sah es ‘mit einem Male aufstehen, aus dem Boden 
wachsen, Mann bei Mann — Massen. „Schwarze!" brüllte einer 
neben ihm wie in Angst — „Schießen" schrie er, sprang selbst auf, 
lief zum Maschinengewehr, stieß den Richtschützen beiseite, schmiß 
sich hin — und tack — tack — tack schlug das (Eisen in die schwarzen 
Franzosen. 
Und gleichzeitig fuhren die Granaten der 92 er dazwischen, sie 
saßen, sie rissen die Leiber auseinander, die Glieder in Fetzen. 
Der Tod mähte. 
Da stockte der Anprall, stand; die Schwarzen warfen sich auf 
den deckungslosen Hang. Kugeln, Granaten peitschten sie wieder 
auf, daß sie zurückfluteten. „Auf!" schrie Gillert, „nach!" — „Auf 
— marsch — marsch" schrie perl, der Leutnant. Da erhob sich die 
ganze Linie: vorwärts, vorwärts. 
Allen voran Gillert, der Bauer. „Sieg!" ruft er, „Sieg!" 
Bis er plötzlich die Anne hochschlägt mitten im Lauf und zusammen¬ 
sinkt. Und über ihn weg stürmen die andern — vorwärts, vor¬ 
wärts
	        
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