Volltext: Die Seeschlacht vor dem Skagerrak am 31. Mai, 1. Juni 1916

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Luftflotte die Insel heimsuchte oder unsere Torpedoboote 
auf Nachtstreifen feindliche Fahrzeuge trafen und versenkten. 
Allgemein verständlich, weil sich als fortgesetzte Handlung 
mit greifbaren Erfolgen darstellend, blieb lediglich die 
Tätigkeit unserer Unterseeboote. Ihnen wandten sich be 
greiflicherweise und verdientermaßen die Sympathien un 
seres Volkes zu. Was die große Flotte tat, blieb episoden 
haft, dunkel. 
Dieser Eindruck hat nur zu einem sehr geringen Teile 
tatsächliche Unterlagen. Es liegt in der Eigenart des Meeres 
als Operations- und Kampffeld, daß die Gegner nicht 
dauernd in Fühlung bleiben, daß es fortgesetzte Kampf 
handlungen, wie sie dem Landkriege eigen sind, nicht gibt. 
Zu ganz falschen Vorstellungen aber muß es führen, wollte 
man lediglich aus den bekanntgewordenen Unternehmungen 
unserer Flotte Rückschlüsse auf Art und Wesen unserer 
Kriegführung zu See ziehen. 
In Wirklichkeit sind natürlich die an das Licht der 
Öffentlichkeit gelangten Ereignisse nur einzelne Glieder 
einer langen Kette von Operationen, die in durchaus ge 
wolltem, ursächlichem innerem Zusammenhange miteinander 
stehen. Ihr Grundgedanke und ihr letztes Ziel ist es 
dabei mittelbar oder unmittelbar stets gewesen, die feind 
liche Streitmacht zu finden und zur Schlacht zu stellen. Daß 
dies in vielen Fällen überhaupt nicht, in anderen nur un 
vollkommen gelang, ist zum Teil Folge der Zurückhaltung 
unseres Gegners, zum Teil liegt es in der Eigenart der 
See. Sie kennt, soweit sie offen ist, örtlich überhaupt nicht 
und strategisch nur soweit eine Einschränkung der Bewe 
gungsfreiheit, als ihr die Seeausdauer der Streitkräfte und 
Rücksichten auf die rückwärtigen Verbindungslinien eine 
Grenze setzen. Dazu kommt in unseren Gewässern das 
häufig unsichtige Wetter. Gegenseitiges Sichumgehen und 
ergebnisloses Suchen sind die natürlichen Folgen. Eine so
	        
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