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hielt, dessen Eigentum das dort stehende Kellergebäude war.
Am Abhange des einst mit Tannen und Erlen bewachsenen
Hügels entspringt zwischen Sandsteinen und Thonschiefer in
einer Tiefe von zwei Klaftern eine schwefelhaltige Quelle, die
dem Zufall ihre Entdeckung verdankt. Nach der bereits ver¬
alteten Analyse des ehemaligen Kreisarztes Dr. Susan in Ried
sind ihre Bestandtheile Hydrothionsäure und hydrothionsaure
Natursalze, schwefelsaure Kalkerde und Eisenoxyd; sie soll als
Trink- und Badewasser besonders bei Hautkrankheiten, Hä-
morrhoidal- und Abdominalleiden bei überwiegender Venosität
desselben mit gutem Erfolge gebraucht werden 1).
Die ehemalige passauische Herrschaft und das Schloss
Obernberg.
Zur ehemaligen passauischen Herrschaft Obernberg gehörte
vor der Abtretung der Landeshoheit an Oesterreich 1782 der
Markt Obernberg mit dem Burgfrieden und die Hofmark
Schalkham als reichsfreies Territorium, dann die Untertanen
in den bairischen Landgerichten, nämlich die hofmarkischen Frei-
höfler und Kleingütler, die Ein - und Fünfziger oder stephani-
schen Untertanen in den Aemtern Merschwang, Neurating
und Geiersberg 2).
Das reichsfreie Territorium des Marktes Obernberg war
durch den Burgfrieden begränzt. Die letzte Gränzbeschreibung
geschah durch das Land - und Pfleggericht Obernberg unter
15. Juni 1791; wir haben sie bereits I. S. 18 und 19 aufgeführt
und wird des Zusammenhanges wegen abermals angegeben.
Der 1. Markstein des obernberger Burgfriedens stand
eine halbe Viertelstunde ausser dem Markte, 14 Schritte
ober dem Gärtnerhause im Urfar und zu Rechten des In,
beiläufig GO Schritte von demselben; von hier aus bildete
der vom Urfar aus in den Markt führende Weg die Gränzc
bis an den Punct, an welchem sich dieser mit der nach
Kazenberg führenden Strasse kreuzt, von da aus eine ge¬
rade Linie, die sich zu dem oberhalb links an der Post
1) Pi 11 wein, Inkreis, 77.
’l) Kreittmayr, Bayrisches Staatsrecht, 270.