Volltext: Nr. 314 (314.1937)

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Studienblbllotheto 
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r dSe Jüdische Bevölkerung der AlpesiJÜtider | 
Rodaktion: Linz, Landstraße Nr. 7t / Telephon Nr. 3135 
:ber und Eigentümer: Dr. Oustat Mofgen&'«era, Uasr, FYcmegade 0. - VV Prtta Piaiuger. LLiz, Neuthorgawe 5. 
VervietfäHlgiifig: JUdladu Kuitusg» me.-ide, Uns. 
Linz, 28. Oktober 1937 23. Cfeesohwan 5698 Nr, 314 
Max B r r d zur Begrüssung . 
Es war ein glücklicher Gedanke der Kulturkommission unserer 
Gemeinde, den zwanzigsten Jahrestag der Balfourdeklarati^n zujt, Anlass 
zu nehmen,,unsere Gemeinde zu einer festlichen Veranstaltung zusammen¬ 
zurufen. Und noch verdienstvoller die Abmachung, we lohe uns zu diesem 
Anlass die Bekanntschaft mit einer jüdischen Persönlichkeit vermittelt, 
ren Namen besonderen Klang hat. 
Inmitten des Lärms und trotz der unklaren Zukunft unserer Welt 
s~ll nicht vergessen sein,dass es nunmehr zwanzig Jahre her sind,seit 
durch die an den Repräsentanten der englischen Judenheit gerichtete 
Erklärung des Lord Balfour das englische Kabinett,und darauf fussend 
1 auch die gesamten anderen Mächte der Erde,einschliesslich der Mit¬ 
telmächte, dem jüdischen Volk das Versprechen gegeben haben,das nach 
einer zweitausendjährigen Periode eines politischen Schattendaseins die 
Grundlagen eines normalen Volkslebens verhioss. Imtz aller Schwierig¬ 
keiten sind wir sicher,dass man vo.n jentfm ; n einen neuen Abschnitt 
unserer Geschichte rechnen wird« 
Nur die moralische Kraft der Forderung nach einem Heimatsrecht 
für das jüdische Volk hat frTezu geholfen und wird auch weiter helfen. 
Wer wäre mehr berufen,uns zu einem solchen Tage zu sagen,was 
sagen ist, als der Dichter ? Er,der die Geschichte unseres Volkes 
nachlebend zu empfinden, dor jüdische Einzelschicksale in unseren Tagen 
nachzufühlen vermag,er wird uns auch aus dem Schatz seiner Gedanken 
vermitteln können; Jude des Jahres 1937, sc steht es um Dich, so kannst 
Du. hoffen,dies hast Du zu wollen I 
"Sc begfüsse ich unseren Gast und hoffe,dass ihm unsere ganze 
Gemeinde einen freundlichen Empfang bereiten und dass diese Veranstal¬ 
tung über die kleinlichen Zwistigkeiten hinweg uns alle in festlicher 
Stimmung vereinen wird. 
Der Präsident der Jüdischen Kultusgemeinde.
	        
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