Die finanzielle Lage der zionistischen Executive
und ihre 7/irtschaf tspläne.
Bei einer vor kurzem .in Jerusalem abgehaltenen Pressekonferenz
berichtete Elieser Kaplan,der Leiter des Finanz -und Wirtschafts¬
departements :
Bei Uebernahme der Geschäfte durch die gegenwärtige Executive
im Herbst 1933 war die finanzielle Lage äusserst schwer. Diese objek¬
tiv ungeheuer schwierige" Finanzlage würde noch erschwert durch die
inneren Verhältnisse., die nach dem letzten Zionistenkongresd entstanden.
Die Opposition begann sofort nach dem Kongress einen scharfen erbar¬
mungslosen Kampf gegen die gegenwärtige Executive, einen Kampf, für
den es kein Beispiel in der Gesamtgeschichte des Zionismus gibt.Der
Kampf war vor allem darauf gerichtet,die Executive aus zuhungern,sie
finanziell zu blockieren,um sie zu Fall zu bringen. Ein Teil der
Opposition begann,gegen die zionistischen Fonds den Boykott zu pro¬
klamieren, ein zweiter zog sich von jeder Mitarbeit zugunsten der
Fonds zurück*
In dieser Situation war es unsere erste Aufgabe,energische Mit¬
tel zu ergreifen,um die Einnahmen/sowohl die' des Keren Hajessod wie
die aus dem Vermögen des Keren Hajessod, zu-erhöhen. Wie sehen die Er¬
gebnisse dieser Anstrengungen nach dem ersten Jahre unserer Arbeit
aus? Die vom Kongress auf % 175,000 festgesetzten Einnahmen des Ke¬
ren Hajessod sind auf # 195,000 er.iöht worden* ~*Es. ist uns ferner ge-
lungen,-die Einnahmen aus :derrrVernixa/^r des Keren Hajessod,das bisher
stets als ein totes Vermögen ejjge:ieb$ii wurde, von % 5000 auf % 22.000
zu erhöhen. Als Ergebnis hiervon ä'nd unserer äusserst vorsichtigen
Wirtschaft wurden im ersten .Jahre .unserer Tätigkeit die Schulden der
'Jewish Agency und des Keren Hajessod um über # 100.000 verringert.
Dies war jedoch nur die erste Etappe.
Die zweite Etappe war Bio A n leih e.Die Schulden der
Jewish Agency in Höhe des ftfce&enb ;s von % 570.000 waren in eini¬
gen Jahren zahlbar, und selbs t, venn ea una gelungen wäre, diese Schul¬
den zu tilgen,hätten wir jede ! i ive und schöpferische Arbeit
in Palästina einstellen müssen« Wo': s,ob es uns unter solchen
Bedingungen,bei dem Fehlen korst: ■• Aufbauarbeit seitens der
Jewish Agency, gelungen wäre, für d ren Hajessod auch nur die er- .
forderlichen Mittel zur Tilgung ö den zu erhalten. Durch die
Anleihe von einer halben Million Pfund auf 15 Jahre haben wir die
Möglichkeit erhalten,unsere Schul/;/ n auf längere Zelt zu verteilen,
und wir werden statt % 112.000 j.; nur / 46.000 für Schulden¬
tilgung zahlen,einschliesslich Zi -ährend bisher die Zinsen allein
jährlich # 40.000 betrugen. Da© b >t,dass wir durch die Anleihe
grosse Beträfe unseres Budgets f uktive und schöpferische
Ausbauarbeit in Palästina freigemacht haben. Die Bedingungen unserer
Anleihe sind so,dass sich nur einzelne grosse Staaten rühmen können,
Anleihen zu solch günstigen Bedingungen zu erhalten,Wir zahlen für
die Anleihe 4^j ährlic h,während ein so mächtiger Staut wie
Italien für seine Anleihen 6 % jährlich zahlt,Japan 6 3/4 %,Polen
7 1/4 %.lch huoffe -so fuhr Herr Kaplan fort -dass wir durch unsere
1. Ausländsanleihe uns den 'Weg zum internationalen Geldmarkt gebahnt
haben.
Wir treten Jetzt in die dritte Etappe unserer Arbeit ein,
in die Erneuerung der schöpferischen Aufbauarbeit der Jewish Agency,
in die Erneuerung des nationalen Kolonisationswerkes.