Volltext: Nr. 201 (201.1935)

Sonntag, 24., Februar: 
9 Uhr:- Fortsetzung, der Referate. 
3c Zionistische Jugend', Herr Dr.. Ernst Link -Innsbruck 
4. Palästina: Herr Dr. ,Karl Schwager -Lins 
5. Kultusgemeinde -und.Kulturarbeit: Herr Dr. Gustav 
Morgenstern,Präsident der jüdischen Kultusgemeinde Linz. 
6. Zion. Frauenarbeit; Frau Edith Ornstein -Salzburg, 
Aussprache. 
Es werden nochmals auf diesem wege alle interessierten Kreise zur 
TeiInline an der Tagung eingeladen... 
Der Vortrag des" Herrn Dr. Wil.fi Meyer am 13rFebe"r"l535~hat"bei allen, 
die der Einladung gefolgt waren,den besten Eindruck hinterlassen. Herr 
Dr. Meyer hat zugesagt., auf der F^ic kr elfte von seiner Vortrags fahrt mög¬ 
lichst wieder nach Linz zu. kommen und beabsichtigt für diesen Fall 
über den jüngst verstorbenen Maler Max Liebermanri anhand von Licht¬ 
bildern zu sprechen. 
Jüdischer wänderbund <! Blau - We 1.ss " 
Die Generalversammlung des ,'Ej ternvercTmde's""cTe"s~"Jüdisehen Wander¬ 
bundes Blau -Weiss findet am Montag, den 4. März um'20 Uhr im Sitzungs¬ 
saal der Jüd. Kultusgemeinde Linz statt. 
General vers ammluftg _de s JÜdi sehe n Praue nver e ins Lin z. 
Anlässlich der am" Mittwoch, de'h 30~ "Januar ~T.l'\'^^£ehdTlGnen~CTB.no^ 
raIvorsammlung des Jüdischen 5'rauenvereins Linz hielt die. Präsidentin 
Frau Ida Tandler den Tätigkeitsbericht;der von den erschienenen Mit¬ 
gliedern mit Befriedigung zur Kenntnis genommen wurde;der Verein hat 
trotz der Ungunst der Zeit hehr erapriossliehe Arbeit geleistet,, Der 
bisherige Vorstand dos Vereines wurde durch Akklamation wied r*ewäfilt. 
E3 ergeht hiemit auf diesem woge an alle Frauen unserer Gemeinde, 
die noch nicht Mitglieder dos Frauenveroines sind,die Einladung,diesem 
wichtigen charitativen Frauenverein beizutreten. 
INNSBRUCK^ Kulturkommis s ion. 
Die Kulturkommission Veranstaltete am 12,d,M. ihren ersten 
Vertragsabend,zu dem sie Herrn Dr. willi Meyer aus Bozen.ehern, Dozenten 
fur Literatur -und Kustge schichte gewonnen hatte. Thema des Vortrages 
war: Die seelische Verfassung des deutschen Judentv^s.:: Der Vortra¬ 
gende schilderte in äusserst lichtvoller Weise die TraoLk des deutschen 
Judentums,das als Hochburg der Assimilation von der Verfolgungen des 
Nationalsozialismus ao überaus tief getroffen wurde. Für die deutschen 
Juden ist der Nationalsozialismus in gewissem Sinne ein Mittel zur 
Läuterung und damit zur Rückkehr zum Judentum, 
In ausführlicher Weise die Schuldfrage besprechend,betonte 
Dr. Meyer,dass,wenn vom, einer Schuld der deutschen Juden gesprochen 
werden kann,sie in erster Linie in der falschen Einstellung zu der 
sogenannten Ostjudenfrage liege. Sie. haben dsd^.\reY\ nicht nur ihren 
Feinden eine Handhabe iegeben,sie haben sich damit sn jenem Teii-e der 
Judenheit vergangen,der sich immer mehr als der einzig hilfberei !.e 
erweist. 
Die grösste Schuld der Deutschen erblickt der Vortragende 
bei jenem Teile des deutschen Volkes,dr trotz /.olehnung dös Rassen¬ 
wahnes und seiner Folg in. in vollständiger Fassi.Uiiäfc verharrte 
Zum Schlüsse 3einer Ausführungen kam Di*. Meyer auf Palästina 
zu sprechen, wobei er j or der üeberwandirunp, von. seelisch nicht vor¬ 
bereiteten Elementen, i.rarnte. Der sehr gut besuchte Vortrag wurde mit 
grossem Beifall aufgenommen, 
_Ges chichtsjeur s» 
Der nächste Cjq-*c hlchtsVortrag aes Herrn Rabbiner Dr. E,S.Rimnlt 
findet Dienstag,den i:6. Februar um 9 Uhr abends im Gasthof " Goldener 
Stern " statt.
	        
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