Volltext: Worin liegt Englands Schuld? ]18]

OjTrenn unsere Wünsche und Loffnungen jetzt den Kriegs- 
ereignissen vorauseilen, so ist kein Wunsch heißer und 
keine Hoffnung inbrünstiger als die eine: Wenn wir doch erst 
in England ständen! Keiner unserer Gegner hat uns das Blut 
so in Wallung gebracht wie England. Gewiß verabscheuen 
wir den Russen als Sinnbild der Barbarei, und vom fran¬ 
zösischen Volksempfinden trennt uns heute wie vor Zeiten eine 
tiefe Kluft; aber Laß fühlen wir weder gegen den östlichen 
noch gegen den westlichen Feind — hassen hat uns nur einer 
gelehrt: England. 
And genau so wie unsere Empfindungen gegenüber den 
drei Hauptgegnern, ist auch unser Verständnis für ihre Land- 
lungsweise verschieden abgestuft. Wir verstehen ohne weiteres 
Frankreichs alten Groll aus dem Charakter des stolzen, ehr¬ 
geizigen Volkes. Wir bedürfen nur geringer historischer und 
politischer Kenntnisse, um den Sinn der russischen Balkan- 
Prestige-Politik zu begreifen, und wir unterschreiben unbedenk¬ 
lich den Satz: „Der Weg nach Konstantinopel geht über Berlin 
und Wien." Ja, mit einer Objektivität, die unseren Gegnern 
fremd ist, hat man bei uns sogar gesagt: „Seien wir gerecht: 
Rußland kann nicht anders"?) 
Wie aber steht es mit England? Wir halten es für völlig 
ausgeschlossen, daß jemals eine ernstzunehmende geschichtliche 
*) C. £>. Becker, Deutschland und der Islam, S. 7 (in dieser Flug- 
schrificnsammlung „Der Deutsche Krieg"). 
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