Volltext: Linzer Hessen

Bau Der Barricatastraße 
Tic. 42 und 93, erhielten auch wir Mannschaften. Sie er¬ 
wiesen sich als brav, verträglich und hielten gute Kamerad¬ 
schaft. 
3n kurtatsch errichtete die lechnische Kompagnie einen 
Schießstand, der fleißig benützt wurde. Nach der kaiserfeier 
am 1?. flugust kam eine tzalbe Kompagnie nach Neumarkt, 
um den dort angelegten Flugplatz zu ebnen, zu vergrößern 
und einige Unterkünfte zu bauen. Über 14 läge dauerte die 
anregende Beschäftigung, die den Leuten Einblick in den Se- 
trieb eines Schulflugplatzes bot. Nie andere fjalbkompagnie, 
die dem aus Lin; wieder eingerückten Oberleutnant Särtner 
unterstand, machte im Natzmen des Negiments die Vivisions- 
übungen im INendelgebiete mit. 
Im September marschierte das Negiment Uber lrient, wo 
es Leidmarschall krobatin besichtigte, nach villazano an der 
Suganertalbatzn. Oberleutnant Novotng, der schon seit den 
Zulitagen als Uberzätzlig beim Regimentsstabe gefützrt, zeit¬ 
weise die Kompagnie oder wie in Neumarkt die detachierten 
Züge kommandiert tzatte, wurde tzier zum zweiten Regiments- 
adjutanten bestimmt und verließ damit endgültig, nach metzr 
als zweieinviertel Zatzren die lechnische Kompagnie. 
Segen knde Oktober überstürzten einander nervöse Vefetzle. 
Line seltsame Unrutze ergriff die lruppen im liroler Etappen- 
raume. Serüchte von Kampsmüdigkeit, einem natzen Frie- 
densschlusse, die sich nicht fassen ließen, stiegen wie Sist- 
blasen auf. Einmal tzatte das Negiment die kaiserjäger 
aus der Zugna-lorta abzulösen, was glücklicherweise wider¬ 
rufen wurde. Nies tzatte, wie es sich später tzerausstellte 
unsere Sefangennatzme bedeutet. Dann tzieß es wieder, die 
Ldelweißdivision tzabe in das Srappagebiet zu marschieren, 
zuerst um die 4. Infanteriedivision aus dem Monte flsolone 
abzulösen, dann aber um bei einem nicht metzr vermeidbaren 
Rückzüge eine flrt Kordonstellung tzinter unverläßlich gewor¬ 
denen Regimentern zu bezietzen. Ls waren die Vorboten der 
sich »atzenden katastroptze, die uns alle ins kjer; treffen 
sollte. Schließlich aber erging der Refetzl, das Regiment sei 
mit dem Ziel Suganertal in lrient einzuwaggonieren. 
Mit dem Regimentsstabe wurde die Kompagnie am 29. 
Oktober in einen lransportzug gesetzt und futzr bis Srigno. 
von dort natzm sie den schon sattsam bekannten Meg in das 
varricatalager um dort, weil die Front schon abzubröckeln 
begann wieder umzuketzren und ins lal zurückzumarschieren. 
flm 3. entging die Kompagnie der Sefangennatzme, da sie nicht 
nach lrient, sondern über die Serge nach Norden zog, um 
ins Etschtal zu gelangen, ftm S. Oktober wurde die lechnische 
Kompagnie in Innsbruck einwaggoniert und erreichte am 
11. Linz, um dort aufgelöst zu werden. 
Statt des erträumten Einzuges in die Landestzauptstadt 
unter wetzenden Fatznen und Slockengeläute, zwischen einer 
Mauer von festlich bewegten Menschen, mußten wir uns still 
in die Kaserne schleichen, viese fjeimketzr war unwürdig der 
laten des Regiments und schmachvoll für die loten, die itzr 
Herzblut im Rorden und Süden für die Verteidigung der 
Heimat tzingegeben. 
Voch über die lrauer und den Schmer; ob des Unter¬ 
ganges unseres großen Vaterlandes breitet sich milde und ver- 
sötznend das Licht treuer waffenkameradfchast, die erst er¬ 
löschen kann, wenn der letzte Weltkriegstzesse mit jenen 
vereint sein wird, die itzm von Oserdüw bis zum Lol del Roffo 
im lode vorausgegangen. 
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