Volltext: Linzer Hessen

Monte piano und Schwalbenkofel 
drei Lronten der im lZochgebirgskrieg geschulten und ge¬ 
wandten plpini erwctiren. Ohne jedwede ausgebaute Stellung, 
otzne künstliche Hindernisse, wochenlang kein Vach über sich, 
in einem Meer von Schutt, Sero» und Schnee, kämpfte tzier 
ein kleines, aber entschlossenes Häuflein gegen gewaltige 
Übermacht. Von drei Seiten umklammerte es der Leind, ein 
3000 Meter Koker Sebirgsrücken trennte es von der Mitwelt, 
und nur mit schweren Müksalen brachten ikm des Nachts 
Träger die notwendige Verpflegung und den Ersatz der ver¬ 
brauchten Kampfmittel. Vald zeigte es sich, daß die fast un- 
übersteigbar scheinenden Hätzen und Lelswände zwischen uns 
und dem Leinde kein dauerndes Hindernis für die Italiener 
bildeten, und daß diese gerade dort zum pngriff ansetzten, 
wo man es am wenigsten erwartete. 
Vie Übergänge Hol dei Vois und Lorcella di Iravenanzes 
im Süden des Hochtales wie auch die Lorcella di Lontana 
negra bei der gleichnamigen Schutztzütte, im Sattel zwischen 
den losanen I und II, zu der man unsererseits nur an einer 
steilen Lelswand auf Lisenklammern gelangen konnte, waren 
ununterbrochen lag- und Nachtangriffen feindlicher pbtei- 
lungen, oft bis zu kompagniestärke ausgesetzt, otzne daß diese 
irgend einen Erfolg erzielen konnten. 
pm 6. Juli trat in der bistzer so vom Slück begünstigten 
Verteidigung eine unerwartete Wendung ein. pus der bis zu 
diesem läge von feindlichen pngriffen fast ganz verschont 
gebliebenen Talstellung am Luße der losana III, die tags 
vortzer Kadett Poppa mit seinem Zuge bezogen tzatte, traf 
in den Lrützstunden die Meldung ein, daß die vesatzung von 
Bücken und Llanke tzer beschossen werde und bereits Ver¬ 
luste tzabe. 
Vie kochalpine Leistungsfälsigkeit der italienischen pipini 
mußte iknen unglaublicherweise einen pbstieg ermöglicht Koben, 
der sie in den Bücken des Zuges Poppa gefükrt Hatte. Sleich- 
zeitig wurde dieser in seiner an der schmälsten Talstelle an¬ 
gelegten, rechts und links durch senkrechte wände scheinbar 
geschützten Stellung frontal von über Ponte plto kommenden 
feindlichen Kompagnien angegriffen. Vis zur letzten Patrone 
wetzrten sich die Heldenmütigen Hessen, die Hälfte des Zuges 
war bereits gefallen oder verwundet, als der Pest von der 
Übermacht überwältigt wurde und in Sefangenschast geriet. 
Vas lol stand dem Leinde offen... 
vur der übergroßen Vorsicht der Italiener war es zu 
danken, daß sich die fast unabwendbare katastroptze für den 
ganzen pbschnitt noch vor lagesende zu einem Erfolge wan¬ 
delte, der allerdings erst nach bangen Stunden errungen 
werden konnte. 
Sofort nach Linlangen der Unglücksbotschast wurden lele- 
ptzonisten, Ordonnanzen und Marode, im ganzen nicht metzr 
als 1? Mann, sowie 2 Maschinengewetzre zu einer Notreserve 
zusammengerafft. Sie besetzten einen mit Latschen dicht be¬ 
deckten Talriegel knapp nördlich der Wols-Slanwell-Hütte. 
Mittlerweile erfolgte an das Vrigadekommando die Meldung 
über die kritische Situation mit der Bitte um sofortige Unter¬ 
stützung. 
Unterdessen sammelte sich der Leind mit einer kaum noch 
zu überbietenden Vorsicht, vielfach auch getzindert durch das 
unwegsame Latschen- und Niedertzolzgestrüpp, einzeln und 
gruppenweise in Mulden, wasserrissen sowie hinter Megeln 
und schob sich langsam gegen die nur schwach besetzte neue 
Stellung vor. Um die Mittagszeit führte er auf der HöHe 
Kote 1780 offen zwei Beschütze auf und beschoß die ganze 
lalstellung. 
So war die dritte Vachmittagsstunde Herangekommen. 
Jeden pugenblick wurde der entscheidende Vorstoß der feind- 
324
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.