Volltext: Linzer Hessen

Bischof Br. Johannes Maria Gföllnet erteilt den Segen nach der 
feinmesse bei Malga seconöo posto 
Gegner völlig überrascht, verschüttete mindestens drei feind¬ 
liche Kompagnien, während 492 Gefangene in der kjand der 
stürmenden Salzburger blieben, krft um 7 Uhr feiste das 
feindliche Sperrfeuer ein und steigerte sich bis zum Abend 
zu gewaltiger Stärke. Der leichter und Gipfel jedoch blieben 
im eigenen Befche. Ihre Wegnahme löste eine monatelange 
heftige Beschießung durch die feindliche Artillerie aus, die 
viele Opfer kostete, einen immer kürzer werdenden flblöfungs- 
turnus erzwang und Limone-Süd zu einer sjeldenstellung für 
„Rainer" und „sjeffen" machte. 
Jm allgemeinen war die Geschühtätigkeit ganz an das 
Barometer gebunden. Bei Bebel und Regen blieben die feind¬ 
lichen Rohre stumm, klärte sich aber der sjimmel, dann pfiff 
und fauste es bald um die köpfe der Berteidiger. kalten die 
beiden Baone auch niemals größere Berluste, einige, glück¬ 
licherweise meist leichtverwundete brachte jeder lag. 
Anfangs Bezember fehlen auch hier sehr schwere Schnee- 
stürme ein und große Lawinen waren eine alltägliche £r- 
scheinung. Bei der Rettung eines am 13. Bezember verun¬ 
glückten lragtierfichrers wurden der an der Hilfsaktion 
beteiligte grundgütige Leldkurat Sran; sjümmerle, ein Kor¬ 
pora! und zwei Infanteristen durch eine zweite Lawine schwer 
verlebt, wöhrend zwei hoffnungsvolle junge Mediziner dabei 
ihr Leben verloren. Mitte Jänner nahmen die Schneestürme 
zu und wurden so stark, daß sie die Baßhöhe bei den lonezza- 
fpißen sperrten. Bom 9. bis 16. Jänner 1915 war ein Bach¬ 
schub undurchführbar und die Berpflegung der lruppen mußte 
aus den Höhendepots, die einen Borrat für acht läge enthielten 
erfolgen. Bie stärkeren Schneefälle schloffen bedauerlicherweise 
auch die Lntfendung einer Abordnung zur Begrüßung Seiner 
Majestät Kaiser Karls aus, der die retablierende kaifer- 
jägerdioision in Serrada durch einen Besuch auszeichnete. 
Bom 29. Jänner bis 6. Sebruar wurde dann das Regiment 
aus der Limonestellung gezogen und nach Solgaria ln Marsch 
gefeht. 
Blenageausgabe in der Stellung limone-west 
So unangenehm manchmal der Limone mit feinen Seifen 
und dem stellenweise auf feinem Rücken fast ununterbrochen 
lastenden Geschühseuer war, so vermochten die Baone doch 
nur schweren Herzens von dem Berge zu scheiden. Seit Mo¬ 
naten zu einer Art Heimat geworden, bildete die Stellung in 
jeder Hinsicht das Muster einer unbezwinglichen Sestung und 
gab der Bejahung ein Gefühl des Geborgenseins. 
Bie Anlage auf dem Limonekopf zum Beispiel bestand aus 
der sjauptstellung, einem tief in den Seifen gehauenen Graben 
mit kavernierten Unterständen, die durch Sappen nach rück¬ 
wärts Berbindung fanden. Lin Z00 Schritte langer bomben¬ 
sicherer Stollen führte nach vorn in die sogenannte lrichter- 
stellung, die gleichfalls ftühpunktartig verstärkt, Minenwerfer 
und Slugzeugabwehrmaschinengewehre aufnahm und durch ein 
in Sels gehauenes, strahlenförmig verlaufendes Stollenfgstem 
mit den vorgeschobenen sechs Seldwachen in Berbindung 
stand. Ber ganze Berkehr von der sjauptstellung bis in die 
300 Schritte vorwärts gelegenen Seldwachen erfolgte unter¬ 
irdisch, doch wurde dieser großartige Zustand von den sjeffen 
nur in feinen Anfängen gesehen. 
Ber innere Bienst in diesem hart umkämpften und außer¬ 
ordentlich bedeutsamen Abschnitte der italienischen Sront, der 
in drei Teile zerfiel, Limone West, Süd und Bst, war ein sehr 
anstrengender. Ber Sektor „Süd", dem der Laviojo mit der 
Stellung des Gegners auf nur Z9B Schritte gegenüberlag, der 
auch dem Seinde die beste Angriffsmöglichkeit bot, galt selbst¬ 
verständlich als der wichtigste, sjier wechselten die Kompagnien 
alle drei läge. Ber ständige Aufenthalt in den tiefen, von 
Ratten bevölkerten, triefenden Kavernen ohne Licht- und 
Luftzufuhr, wo die Mannschaft nur sihen konnte, das Leben 
in den Seldwachstollen, die durch die Bähe des Gegners die 
Befahungen zum Schweigen verurteilten, dabei aber die 
höchsten Anforderungen an wach- und Aufmerksamkeit stell¬ 
ten, war auf längere Zeit nicht zu ertragen. 
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