Volltext: Linzer Hessen

österreichische Infanterie zur Zeit der Degimentsgründung 1733 
tragen, Strafs-Wachten. — Do solches gescheiten, muß der- 
selbige sich der gnädigen Straff bedanken." Dom gemeinen 
lielßt es: „kr solle mit diesem, was er von täglicher Löstnung 
bekommet, dergestalt wirtschaften, daß nichts verludert und 
durch die Surgel gejagt werde, kr so» auch auf den wachten, 
zum krerzieren und dergleichen Diensten scstr propre stellen 
und die Stiefel menagieren, eine Dürsten, um seinen sjut und 
seine Kleider auszuputzen, auf daß, wenn er visitiert wird, 
er den Dustm eines rechtschaffenen Mannes bekomme; sich 
täglich waschen, kämmen und sauber stalten, seine kjaare jeder¬ 
zeit im Zopf geflochten tragen, das Halsbinde! wostl geschlossen, 
zweimal die Wochen wenigstens neu gewaschen anlegen, zwei¬ 
mal die Wochen barbieret und sich einen teutschen Dart züglen. 
ks glauben manche, daß es einem Soldaten eine Schande ist, 
seine Hembder selber zu waschen, welches das kontrarium 
bewiset in anderer Herren Diensten, wo Keine Weiber ge¬ 
duldet werden. Keinen laback auf der Sassen rauche, welches 
in allen Dorfallensteiten^j zu beobachten, wenn ein Dfficier istm 
begegnet oder anredet, wann es auch ein fremder wäre, wann 
Das Wort ..Dorfallenlieiten", oft belächelt, ist also uralt, 
ks spielte in den Zriistrapporten der Wachen, bis über das Kriegs¬ 
ende stinaus eine große Dolle. 
das Sewestr präsentiert wird, die pseiffen aus dem Maul, 
Kein Seschreg oder Seschwäst dabei getrieben werde." 
Dom Korporal: „kr bekleidet eine von den schwersten und 
fatigabelsten Lstargen bei der Kompagnie, indem er bald lag 
und Dacht keine Duste stat. Dessentwegen man gesunde, nicht 
zu alte, nicht zu junge Leute dazu machen sollte, welche De- 
scheidensteit »oben, etwas lesen und schreiben können, nicht 
brutal, kein Ditium skasterj, als Dauber, Spieler und Sauffer; 
dann der dieses einmal in die Sewostnsteit gebracht, start 
oder sich gar nicht mestr Korrigiret, soll auch auf die Soldaten 
nicht zu brutal sein, wie manche, so auf die zuschlagen, so¬ 
lange sie kläfften staben." 
eigentümlich mutet die Stellung des Degimentsadjutanten 
an: „kr steht unter dem Stock des Stabs-Dfficiers, welcher 
das Degiment kommandiert; ist aber sestr schändlich, wenn 
man einen Degiments-stdjutanten prügeln muß. Der fldjutant 
solle gegen alle Dfficier stöflich sein, da er unter istnen ist 
seinen Hut nicht aufsetzen und kamerade mit machen wollen; 
sein Dang ist der älteste Wachtmeister." 
Dezeichnend für die Sageverstältnisse ist das, was über 
den Degimentspater gesagt wird: „wann derselbe ein emsiger 
und exemplarischer Mann ist, sich in anderer Leute Kandel 
nicht mischt, den Sottesdienst und Seelsorg mit bestem Zleiß 
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