Volltext: Mit dem Feldlazarett

gewagt hatte, kam die Nachricht, daß unsere Truppen in Antwerpen 
einmarschiert waren. Eines Morgens machten wir uns daraufhin 
bereit, einen Ausflug nach den zerstörten Forts zu machen. Da kam 
ein Radfahrer mit dem Befehl zum sofortigen Abrücken. Eine halbe 
Stunde später waren wir auf dem Marsch nach Westflandern. 
Nach der belgischen Küste 
ach der langen Rast in dem Men Quartier war der plötzliche 
Befehl zum Abmarsch mit Jubel aufgenommen worden. Endlich 
wieder Bewegung und Hoffnung auf neue Tätigkeit. Der Weg 
führte durch wohlbekannte Straßen, die wir seit über vier Wochen 
zu Pferd, zu Wagen und im Auto vielfältig kreuz und quer ge- 
zogen waren. Es war ein sonnenwarmer Tag. Noch lagen an den 
oft gesehenen Stellen die belgischen Tornister und Uniformen, auf 
den deutschen Soldatengräbern am Wegrand blühten die vor 
Wochen eingepflanzten Blumen. Unvermindert war der Wehmut- 
volle Eindruck der schauerlich zerschossenen Ortschaften. Aber schon 
regte sich hier und da zwischen den Mauerresten wieder Leben, die 
Rückwanderung der Geflohenen hatte begonnen, der Drang nach 
Tätigkeit, die Sorge um die Zukunft hatten vereinzelt schon wieder 
den Pflug über die von Schützengräben durchzogenen Äcker ge- 
führt. 
Je weiter nach Westen, um so friedlicher das Bild. Wo wir 
vor fünf Wochen in furchtsam verlassenen Häusern im Quartier 
gelegen hatten, wo wir erstmalig auf dem Leichtverwundetenfam- 
melplatz ärztlich tätig gewesen waren, in einer von Brand und 
Zerstörung verschonten Gegend, waren ringsum die Felder wieder 
zur Wintersaat bestellt. Im sonntäglichen Staat und mit dem Aus- 
druck des sonntäglichen Ruhebedürfnisses auf den nun gar nicht 
mehr verängstigten Gesichtern standen und saßen die Dorf- 
bewohner vor ihren Haustüren. Nachmittags hatten wir einen 
Lennhosf, Mit dem Feldlazarett 6
	        
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