Volltext: Deutsche Kriegsziel-Kundgebungen

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3. Die Polen. 
Für die polnische Reichstagsfraktion sprach am 20. August 
1915 der Abgeordnete Sehda: 
Meine Herren, aus den gestrigen Äußerungen des Herrn Reichs 
kanzlers haben wir Polen mit Genugtuung vernommen, daß das 
Recht des polnischen Volkes auf die freie Entwicklung seines 
nationalen Lebens und seiner alten Kultur anerkannt wird. 
Wir finden in den Worten des Herrn Reichskanzlers die Bestätigung, 
der von uns stets vertretenen Anschauung, daß die Freiheit des 
polnischen Volkes mit dem Wohle des deutschen Volkes nicht im 
Widerspruch steht. (Sehr richtig! bei den Polen, in der Mitte und 
links.) , . , ( i i 
* -i- * 
4. Das Zentrum. 
a) Parteikundgebung. 
Am 4. November 1915 verbreitete das Wolffsche Tele 
graphenbureau eine Kriegszielkundgebung, die vom Neichsaus- 
schuß der deutschen Zentrumspartei am 24. Oktober in Frank 
furt a. M. beschlossen worden war, in folgendem Wortlaut: 
Die Weltaufgabe, die der Tüchtigkeit und dem Fleiß des deut 
schen Volkes gesetzt ist, fordert volle Bewegungsfreiheit seiner schaffen 
den Kräfte in der Heimat, aus dem freien Meer und über See. 
Die äußere Bedingung für eine gedeihliche Entwicklung des deut 
schen Volkes ist, wie die Erfahrungen des Weltkrieges klar gezeigt 
haben, eine erhöhte Sicherheit gegen die militärischen und wirt 
schaftlichen Vernichtungspläne der Feinde. Die furchtbaren Opfer, 
die der Krieg unserem Volke auferlegt, rufen nach einem ver 
stärkten Schutze unseres Landes im Osten und Westen, der den 
Feinden verleidet, uns wieder zu überfallen, und der die Volkswirt 
schaftliche Versorgung unserer wachsenden Bevölkerung dauernd ge 
währleistet. Zu dieser erhöhten Sicherung unseres Reiches muß 
eine solche unserer verbündeten Staaten treten. 
Neben dem Schutz der äußeren Güter erhoffen wir aber zur 
Begründung des Glückes unseres teueren Vaterlandes noch die 
sorgsame Pflege der sittlich-religiösen Volkskräfte, weil sie die Ur 
sache der wahren Größe Deutschlands und das Mittel göttlicher 
Führung zu all den wunderbaren Erfolgen deutscher Großtaten sind. 
Was Deutschlands Fürsten und Bürger, Heer und Flotte, die
	        
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