Volltext: Geschichte der Pfarre St. Lambrechten

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1852 fällte die Landes-Grundentlastungs-Kommission am 
5. August 1853 folgende Entscheidung (Z. 27.386): Die 
Realitätenbesitzer der Pfarre St. Lambrechten find schuldig, 
die von ihnen bisher geleistete Naturaliensammlung nach den 
gesetzlichen Durchschnittspreisen abzulösen, weil "durch das 
pfarrliche Grundbuch vom Jahre 1783 erwiesen ist, daß 
von den Bauern dieser Pfarre die Sammlung abzureichen 
und die eingewendete Freiwilligkeit nicht erwiesen ist." Der 
Rekurs wurde vom Ministerium des Innern am 15. No¬ 
vember 1853 abgewiesen und zur Liquidierung die Parteien 
1854 aus 8. Jänner 1854 vorgeladen. Da die Meisten sodann 
erklärten, daß sie eine Ablösung ohnehin nie wünschten, 
sondern wie bisher gerne die Sammlung in natura leisten, 
wurde die Liquidierung sofort sistiert und die Sammlung 
wie früher gegeben. 
Als aber im Jahre 1875 die Ablösung durch ein Gesetz 
vorgeschrieben wurde, verfaßte eine Kommission die gesetzliche 
Fassion. 1881 übermittelte die Bezirkshauptmannschaft die 
Zahlungsaufträge, wogegen die Meisten rekurrierten. Von 
diesem Jahre an hörte die Sammlung auf. 
Laut Erlaß der k. k. o.-ö. Statthalterei vorn 2. Jänner 
1882, Zl. 13.139, wurde den Rekursen keine Folge gegeben, 
da diese „Sammlungsverabreichung seit jeher durchaus keine 
freiwillige gewesen fei und bei der Verhandlung im Oktober 1880 
der rechtliche und faktische Bestand anerkannt wurde." Der 
offen gelassene Rechtsweg wurde noch von einigen, jedoch 
ohne Erfolg, ergriffen, wodurch die leidige Angelegenheit 
endlich im Jahre 1884 erledigt war. 
12. Kapitel: Geschichte der Schule. 
Infolge der Aufhebung der Grundherrschaftsrechte er¬ 
klärten die Herrschaften Aurolzmünster und Riegerbing am 
5. Juni 1849, nunmehr auch keine Pflichten zur Schule 
mehr zu leisten. 
1783 Als die Pfarre St. Lambrechten 1783 errichtet wurde, 
gründete das Stift auch sogleich eine Pfarrfchule. 
Zwar hatte das Stift bereits viel früher „Schulmeister" 
hergestellt, doch scheint es ihnen nicht besonders gut ergangen 
zu sein, ba Propst Herkulan 1726 schreibt, daß die St. Lam-
	        
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