Volltext: Illustrierte Geschichte des Balkankrieges 1912 - 13 Zweiter Band (Zweiter Band / 1914)

Die panslawistische Propaganda in Rußland. 
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negriner die Blockade nicht sehr, da sich die 
Landung serbischer Truppen und Belagerungs 
geschütze noch vor der Verhängung der Blockade 
vollzogen und aus Rustland groste Mengen 
von Getreide gerade in den letzten Wochen 
ins Land kamen, so dast Montenegro für einige 
Zeit mit dem Nötigsten versehen ist. In den 
letzten Tagen kamen auch groste Quantitäten 
Speck, der in Ungarn gekauft wurde. 
Verhandlungen mit Cssad Pascha. 
Am 16. April gaben die Grostmächte in 
Cetinje noch einmal die neuen Grenzen von 
Rordalbanien bekannt. Am 17. April beschlossen 
die Mächte im Princhp, Montenegro eine An 
leihe von JO Millionen Francs anzubieten, die 
„Piccolo" in Cattaro eine Depesche folgenden 
Inhaltes aufgegeben: 
Ich bin eben hier angekommen, nachdem ich 
die ganze Rächt über das Gebirge marschiert 
war, und schicke mich an, Ihnen die sehr wich 
tigen Ereignisse des gestrigen Tages zu schildern. 
Ich habe Cetinje gestern abends um 7 Uhr verlassen. 
Vor meinem Abgang hörte ich, dast König 
Mkolaus dringend einen Kronrat einberufen 
und die sofortige Sperrung der ganzen Grenzen 
des Königreiches Montenegro absolut ausnahms 
los verfügt habe. Zugleich erging der Auftrag 
zur Sistierung des telegraphischen und des 
Postverkehrs. Auf der österreichischen und auf 
der italienischen Gesandtschaft versuchte ich 
Räheres hierüber zu erfahren, man konnte mir 
Antivari. 
von allen 6 Mächten unter Modalitäten, die 
erst noch festgesetzt werden sollten, garantiert 
werden würde. 
Von serbischer Seite verlautete, die serbischen 
Soldaten aus dem albanesischen Gebiet würden 
sobald als möglich zurückgezogen werden und 
an die serbischen Truppen vor Skutari würde der 
Befehl ergehen, sich der weiterenFeindseligkeiten zu 
enthalten. König Mkolaus von Montenegro da 
gegen liest sich durch nichts bewegen, von der 
Fortsetzung der Belagerung abzustehen. Man 
sprach von einem Ultimatum, das in Cetinje 
überreicht werden sollte, aber in erster Linie 
kamen neue Meldungen über die montenegrini 
schen Vorbereitungen für einen Generalsturm 
auf den Tarabosch. 
Am 22. April wurde an den 
aber keine Mitteilung machen, da bis zu dieser 
Stunde die Gesandtschaften von den Verfügungen 
der Regierung nicht informiert waren. 
Jm Laufe des gestrigen Tages zirkulierten 
in Cetinje Gerüchte über die unmittelbar bevor 
stehende Übergabe von Skutari. Diese Gerüchte 
erklären auch die getroffenen Vorkehrungen über 
die Grenzsperre, da die Montenegriner offenbar 
fürchten, die Grostmächte könnten vor Einzug 
der Montenegriner in Skutari intervenieren. 
Ich konnte unter Mitwirkung des Gesandten 
einer Grostmacht in Erfahrung bringen, dast 
vorgestern Cssad Pascha einen Vertrauensmann 
zummontenegrinischenBelagerungskommandanten 
entsendet und ihn von seiner Absicht, die Stadt 
zu übergeben, informiert habe, da die Lebens 
mittel in Skutari zu Ende gegangen seien.
	        
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