Volltext: Illustrierte Geschichte des Balkankrieges 1912 - 13 Erster Band (I. / 1913)

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Militärischer Rückblick auf die hauptsächlichsten Kämpfe. 
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halten konnten, bevor sie mit dem Bajonett an 
den Feind kamen. Manche Einzelheiten dieser 
erbitterten Rachtkämpfe sind noch nicht aufge 
klärt. Der Karagatsch wurde von beiden Di 
visionen überschritten und die auf dem rechten 
Ufer verschanzten Türken geworfen. Sofort be 
gannen die Bulgaren, wenig von den Türken 
gestört, sich eilyugraben und die westlich des 
Karagatsch verbliebenen Geschütze nachzuziehen. 
Donnerstag, 31. Oktober. Der Morgen 
nach dem langen Machtkämpfe vergeht mit 
Ordnen der Verbände, Fortschaffen der Ver 
wundeten und Verbesserungen der Deckungen. 
Die von Lüle Burgas zurückgekehrte 1. Brigade 
der 6. Division, trifft bei Turk Bey ein und 
wird der 2. Brigade über den Karagatsch nach 
geschoben. Im Hauptquartier hat man den Ein 
druck eines entscheidenden Sieges, an Ort und 
Stelle meint man infolge des lebhaften, jetzt 
von Lüle Burgas herüberschallenden^Kanonen- 
Stadt und scheint dort eine Art Vorposten 
stellung bezogen zu haben. Um 2 Uhr des 
selben Tages steht die Division aber schon öst 
lich des Karagatsch bei der Station Lüle 
Burgas; von dort rückt sie ab, angeblich nach 
Tschorlu. Es ist erstaunlich, das) die Türken von 
ihren Reitern keinen besseren Gebrauch zu 
machten wußten. Wären sie gegen die An- 
marschlinie der ersten bulgarischen Armee vor 
getrieben worden, so hätten sie, als Reiterei 
oder noch besser im Fußgefecht verwendet, den 
Anmarsch dieser Armee nicht unbedeutend auf 
halten können. Das konnte von entscheidender 
Bedeutung werden. Anstatt dessen rückten sie 
nach Tschorlu ab, vielleicht, weil dort ein paar 
bulgarische Reiter aufgetaucht sind. Der Kom 
mandeur der thrazischen Armee, Abdullah 
Pascha, ist um 9 Uhr früh mit einem kleinen 
Stabe an der Station Lüle Burgas; von dort 
reitet er nach Sakisköj, östlich von Lüle Burgas, 
Transport eines Belagerungsgeschützes. 
donners noch ernste Kämpfe vor sich zu haben. 
Mit dem Zurückwerfen der Türken in der Mitte 
der Stellung war indes die Schlacht entschieden, 
um so mehr, als auch zu derselben Zeit der 
rechte Flügel der Türken, der so lange brav ge 
fochten hatte, bezwungen war. Es war ein teuer 
erkaufter Sieg. 
Die Gefechte am rechten bulgarischen 
Flügel. 
Abuk Pascha, der den linken Flügel der 
Türken bei Lüle Burgas befehligte, hatte nur 
zwei Divisionen, zusammen höchstens 15.000 
Mann. Er entsandte eine Abteilung auf die 
Höhen westlich von Lüle Burgas, um einen 
bulgarischen Angriff in der Flanke zu bedrohen. 
Dienstag, 29. Oktober. Außer den bei 
den Divisionen des VI. Armeekorps befindet 
sich noch die Reiterdivision Salich Pascha mit 
mindestens sechs Regimentern am Morgen des 
Tages bei Lüle Burgas. Sie hält westlich der 
wo er sich während des Tages aushält. Tele 
graphische Verbindung mit den einzelnen Armee 
korps fehlte. An der Station Lüle Burgas ist 
ein schönes Zelt für den Kommandeur der 
Armee errichtet, darin ein Tischleindeckdich steht; 
auch für Erfrischungen ist gesorgt; ein anderes 
Zelt soll als Schlafraum dienen. Den Zelten 
war aber ein anderes Los vom Schicksal vor 
behalten. In den ersten Rachmittagsstunden er 
scheint die Widdiner Brigade vor dem Ort. Der 
Bach ist hier nur aus der Brücke zu über 
schreiten. Die Vortruppen Zawer Paschas 
weichen von den Widdinern auf die Ostseite 
des Baches in die Stadt zurück, die sie zur 
Verteidigung einrichten. Ramentlich werden der 
Brücke gegenüber Maschinengewehre verdeckt 
aufgestellt. Die Widdiner versuchen indes keinen 
ernsten Angriff auf die Stadt; sie stellen jetzt 
die Flankensicherung der Armee dar. Um 4 Uhr 
treffen die kräftig ausschreitenden Spitzen der 
ersten bulgarischen Armee ein, die Vorhut der 
1. Sosiadivision unter Generalmajor Toschew.
	        
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