Volltext: Illustrierte Geschichte des Balkankrieges 1912 - 13 Erster Band (I. / 1913)

Die Unterzeichnung des Waffenstillstandes. 
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im Grunde selbst herzlich furchtsamen und fried 
lichen Bevölkerung war zu verzeichnen. Eine 
weitere Belassung der Landungstruppen, die ja 
im Notfälle in jedem Moment wieder von den 
Schiffen geholt werden konnten, war daher über 
flüssig. Gewisse Kreise hätten es allerdings 
gerne gesehen, wenn die europäische „Okkupation" 
der Sultanresidenz fortgedauert und der Welt 
draußen gleichsam durch eine internationale 
So weit der Korrespondent. Man sieht, der 
bessere Stand der Truppen hatte die Stimmung 
in der türkischen Hauptstadt wesentlich gebessert; 
man glaubte in jenen Tagen das Schicksal der 
totalen Zertrümmerung der europäischen Türkei 
noch abwenden zu können. Gestützt auf die frischen 
anatolischen Truppen hoffte die Pforte, bei den Lon 
doner Verhandlungen mehr Glück zu haben, als 
zu Beginn des Kampfes auf dem Kriegsschauplatz. 
Montenegrinisches Belagerungsgeschütz. 
Demonstration bewiesen Hätte, daß das Ende 
der Türkei gekommen sei. Es ist darüber in den 
Botschafterkonferenzen auch zu lebhaften Aus- 
tritten gekommen. Aber schließlich haben die 
Botschafter Österreich-Ungarns und Deutschlands 
es doch durchgesetzt, daß das Gros der 
Landungstruppen, bis auf jene Frankreichs und 
Kußlands, zurückgezogen wurde. 
Diejenigen, die auf ein baldiges friedliches 
Entschlafen der Türkei rechnen, können noch 
manche Enttäuschung erleben .. . 
Man hoffte von der Zukunft, was die 
Gegenwart versagt hatte. In dieser Hinsicht ist 
auch eine zeitlich etwas spätere Korrespondenz 
des „Berliner Tageblattes" aus Konstantinopel 
von großem Interesse. Der Korrespondent schreibt 
unter anderem: 
Der Friede, der jetzt geschlossen wird, be 
endet meiner Meinung nach den Balkankrieg 
nicht, und auch die Türkei vertagt den Krieg 
nur auf einen günstigeren Augenblick. Wenn 
Bulgaren, Serben, Montenegriner und Griechen
	        
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