Volltext: Aufgaben und Probleme der sozialen Fürsorge und der Volksgesundheitspflege bei Kriegsende

V orwort 
„Soziale Fürsorge.“ Vor dem Kriege- waren diese Worte 
in Oesterreich nur einem kleinen .Kreis von Fachleuten näher 
vertraut. Nun hat uns der Krieg vor die größten Aufgaben auch 
auf diesem Gebiete gestellt. Die Not drängte, es mußte rasch 
Hilfe geschaffen werden; für eingehende Studien, langwierige Vor 
bereitungen war nicht Zeit, praktische Arbeit mußte sofort ge 
leistet werden; manches ist dabei geglückt, erfüllt seinen Zweck 
nach jeder Richtung hin; auf anderen Gebieten wird heute noch 
nach dem richtigen Weg gesucht. 
Auffallend ist es — und nur erklärlich durch die geringe 
Zahl der Personen, die sich früher mit diesen Themen be 
schäftigten, und deren starke Inanspruchnahme mit praktischer 
Arbeit wie wenig die hier auf tauchenden Probleme und Fragen 
in der Öffentlichkeit und der Fachpresse diskutiert werden. 
Unsere Tägespresse, bis vor kurzem eingeengt durch strengste 
Vorschriften, beschränkt sich meist darauf,, ihr von seiten der* 
betreffenden Organisationen übersandte Notizen abzudrucken, ent 
hält sich dabei jedes Urteils, das zu fällen ja oft schwer ist, da 
viele der Korporationen, auf deren Tätigkeit es in erster Linie 
ankäme, keine oder nur ganz kurze und*weit verspätete Berichte 
über ihre Tätigkeit erstatten. Und doch wäre zur gedeihlichen 
Weiterentwicklung des Begonnenen, zur Durchführung des erst 
in Angriff zu Nehmenden Kritik des bisher Geschehenen, Er 
örterung des weiter Notwendigen dringend geboten. 
Die vorliegende Schrift, von der einzelne Teile, die nun 
nur wenige Aenderungen erfahren haben, Anfang 1917 in der 
Wiener klinischen Wochenschrift erschienen sind, soll einen 
Versuch darstellen, mehrere der wichtigsten, durch den Krieg- 
hervorgerufenen oder durch ihn in irgendeiner Weise beein 
flußten Probleme der sozialen Fürsorge und der öffentlichen 
Gesundheitspflege zu besprechen, die zur Lösung dieser Pro 
bleme ergriffenen ! und die zu ihrer Losung notwendigen Maß 
nahmen zu erörtern. Ich hoffe damit auch .meinerseits einen 
Teil zu der gewaltigen Arbeit, die auf diesem Gebiete geleistet, 
werden muß, bei zu tragen. 
W i e n, Anfang Juni 1917. 
Ludwig Teleky.
	        
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