Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Sechster Band. (Sechster Band)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1814/17 
Nisse dort die Beobachtung aus den 
Flugzeugen zeitigte und wie sicher die 
abgeworfenen Bomben ihre Ziele 
trafen, lassen die während des An 
griffs über dem Hafen aufgenomme 
nen Photographien, die wir auf Seite38 
wiedergeben, deutlich erkennen. — 
Wie sich Ende November heraus 
stellte, waren ausgestreute Minen zwei 
großen russischen Truppentransport 
schiffen verhängnisvoll geworden. Die 
Dampfer sollten das 428. Regiment, 
las in Finnland den Machtdienst ver 
sehen hatte und in voller Kriegsaus- 
rüstunr an Bord war, von Helsingfors 
nach Reval bringen; sie erreichten 
den Hafen jedoch nicht, sondern gin 
gen auf ihrer Fahrt mit. Mann und 
Maus unter. 
Ein anderes schweres Unglück er 
eignete sich in Archangelsk, dem rus 
sischen Hafen am Weißen Meer 
(siehe Bild Seite 40). Dort fanden 
ungeheure Erplosionen statt, die schreck 
liche Folgen hatten. In den ersten 
Meldungen über das Ereignis wurde 
die Zahl der Opfer auf über 700 
geschätzt, später ergab sich aber, daß 
die Zahl viel zu niedrig und fast zu 
Sieben Dampfer, 
Sturm ungarischer Honvedinfanterie. 
verzehnfachen sei. 
die mit für Rumänien bestimmter 
Munition voll beladen waren, flogen 
in die Luft, mehrere andere wur 
den sehr schwer beschädigt. Mäch 
tige Krane im Hast ngebiet, die eine 
Tragkraft von zehn Tonnen besaßen, 
brachen zusammen. Die ganze Um 
gebung glich einem riesigen Trüm 
merfeld. — 
Als der Kampf auf dem rumä 
nischen Kriegschauplatz, insbesondere 
an der walachischen Front, für die 
Rumänen eine immer bedenklichere 
Wendung nahm, hatten die Russen be 
reits an der Moldaufront, in den 
Bukowinrr Karpathen und den Trans- 
sylranischen Alpen heftige Angüsse 
angesetzt, die jedoch durch Gegen 
stöße der Deutschen und Österreicher 
und Ungarn, die nach der Ernennung 
des Erzherzog Thronfolgers zum Kaiser 
unter dem Oberkommando des Gene 
ralobersten Erzherzog Joseph (siehe Bild 
Seite 3ö oben) standen, zurückgeschlagen 
wurden. In den Tagen vom 29. No 
vember bis zum 10. Dezember, in denen 
sich das Schicksal Rumäniens vollzog, 
wiederholten sie ihre mit großen Mas 
sen geführten Vorstöße. Wie die Rus 
sen im Mai, als die Österreicher und 
Ungarn auf dem italienischen Krieg- 
schauplatz in die Linie Arsiero—Asiago 
einbrachen, im Augenblick der höch 
sten Not der Italiener mit einer ge 
waltigen Entlastungsunternehmung an 
der wolhynischen Front hervortraten, 
Rast in einem kleinen Ort unweit der Front. 
so wollten sie jetzt wieder auf einer 
300 Kilometer langen Front den Ru 
mänen die verheißene Rettung bringen. 
Während die Russen im Mai die Öster 
reicher und Ungarn in Wolhynien, 
Galizien und in der Bukowina über 
raschen und die für die Italiener 
sehr gefährliche Lage wirklich bessern 
konnten, schlug ihre Absicht diesmal 
fehl. Die Verbündeten hatten mit 
Entlastungsunternehmungen gerechnet 
und entsprechende Maßnahmen ge- 
Transport einer schweren Haubitze auf schneebedeckten Waldwegen. 
Von der Fwnt des Generalobersten Erzherzog Joseph. 
Phot. Photopresse Kankowski-, Budapest
	        
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