Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Neunter Band. (Neunter Band)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/18. 
239 
russische Volt aufs neue 
für die imperialistischen 
und kapitalistischen Ziele 
Englands zur Schlacht 
bank zu schleppen. 
Das Fernsprech 
wesen im Kriege 
Von Paul Otto Ebe. 
(Hierzu die Bilder Seite 238 
und 239.) 
Der Generalstäbler 
schreckt aus dem Schlum 
mer: „Das ist Trommel 
feuer im eigenen Divi 
sionsabschnitt !"Ein Griff 
nach dem Wandfern 
sprecher neben dem 
Schlafsack. „Geben Sie 
nacheinander Schallmetz 
trupp , Offizier vom 
Nachtdienst, Brigade- 
adjutant !" Kaum hat 
er den Hörer aus der 
Hand gelegt, ertönt am 
Apparat der Anmelde 
ruf. Der Offizier des 
Me tztrupps berichtet, datz 
das feindliche Feuer auf 
dem Stratzenkreuz beim 
Brigadegefechtstand, 
hauptsächlich jedoch auf 
den Batterie stellungen 
liegt. 
Das Gespräch geht 
dem Ende zu. Plötzlich 
ruft es: „Ich trenne für 
Seine Exzellenz." Der 
Hauptmann hört die 
Stimme seinesDivisions- 
kommandeurs im Fern 
sprecher. Der Komman 
deurhat sich bereits beim 
Offizier vom Nachtdienst 
über die eingelaufenen 
Meldungen unterrichtet 
und bespricht nun mit 
seinem taktischen Ver 
trauten das zu Erwar 
tende und die Ee gen 
matznahmen. Exzellenz 
beendet das Gespräch 
lmd hängt in der Eile 
den Hörer ohne abzu 
läuten auf. In der Ver 
mittlung wartetderFern- 
sprecher noch eine Weile 
auf das Freiwerden der 
Leitung und stellt in 
zwischen andere Verbin 
dungen her, die in im 
mer größerer Zahl ge 
wünscht werden. Dann 
dauert es ihm doch zu 
lange. Er fragt in die 
Leitung: „Wird noch ge 
sprochen? . . . Wird noch 
gesprochen? ... Ich 
trenne!" Er hat es sich 
bereits gedacht, datz wie 
der einmal jemand nicht 
abgeläutet hat. Aber jetzt 
heißt es, rasch das Ge 
spräch mit dem Brigade 
adjutanten vermitteln! 
Er drückt den Metall- 
stöpsel in die Hülse der 
Brigade am Klappen 
schrank, vor dem er sitzt. 
Die Brigade hat unmit 
telbare Leitung. Er klin 
gelt und horcht. Es 
kommt keine Antwort. 
„Direkte Leitung zur 
Brigade gestört !" meldet 
er laut, damit es alle 
Fernsprecher, die gleich 
ihm vor dem Schrank 
sitzen, hören und das Er 
forderliche veranlaßt wer 
den kann. Doch er hat 
sein Leitungsnetz gut im 
Kopfe. Er weiß, datz seine 
Fernsprechabteilung vor 
einigen Tagen die Lei 
tung zur rechten Nach 
bardivision gestreckt hat. 
und daß ferner die bei 
den Brigaden unterein 
ander verbunden sind. 
Also versucht er über die 
Vermittlung der rechten 
Nachbardivision und de 
ren Brigade zu seiner 
Brigade zu gelangen. 
Oberes Bild: Soldaten bei dev Bedienung von Fernsprechapparaten auf einev Station im Westen (Phör. Gebr. 
Haectel, Berlin) — MHtleres Bild: Fernsprech- und Telegraphenvermittlung an der Aisne (Phot. R. Sennecle, Berlin) — 
N n t?res Bild: Soldaten beim Legen einer Leitung in einem russischen Städtchen (Phor. Gebr. Haeckel, Berlin). 
Bei den deutschen Nachrichtentruppen.
	        
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