Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. DritterBand. (DritterBand)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
Eine englische Darstellung der Art, wie Bomben von den Luftschiffen geworfen werden. 
der Bevölkerung nicht mehr aus der 
Welt schaffen. Von welcher Wirkung 
der Angriff war, wird in dem fol 
genden Artikel „England und unsere 
Zeppeline" des genaueren geschildert. 
Zu der genannten Zeit kreuzten 
deutsche Marineluftschiffe über den 
Batterien von Ipswich und über der 
Stadt London. Im einzelnen be 
warfen diese Schiffe größter Art, die 
mit gewaltigenMunitonsmengen aus 
gerüstet waren, die City von London, 
die London Docks, das Wasserwerk 
Hampton bei London und die Vor 
stadt Woolwich ausgiebig mit Brand- 
und Sprengbomben. Überall ließ 
sich sck)on von den deutschen Schiffen 
aus die Wirkung feststellen, zahlreiche 
Brände und starke Sprengwirkungen 
wurden beobachtet. Die englischen 
Abwehrmaßregeln sehten schon an 
der Lüste durch ein mächtiges Artil 
lerie- und Maschinengewehrfeuer ein, 
trotzdem aber kehrten sämtliche Luft 
schiffe unbeschädigt zurück. Die eng 
lische Negierung verbreitete zwar zur 
Herabsetzung der Wirkung des Ein 
drucks beim Auslande sofort eine 
Erklärung, daß nur wenige Häuser 
beschädigt und mehrere Brände aus 
gebrochen seien; diese seien aber schnell 
gelöscht worden und kein militärischer 
Sachschaden angerichtet. Auch seien 
nur 15 Militärpersonen getötet, 13 ver 
wundet, außerdem an Männern 27 ge 
tötet, 64 verwundet; an Frauen 9 und 
30; an Lindern 5 und 7. In Wahrheit 
hatte der Luftangriff aber alle bisher 
dagewesenen Angriffe an Gewalt und 
Wirkung übertroffen. Nach vielen über 
einstimmenden neutralen Meldungen 
wurden mehr als 1000 Menschen ge 
tötet oder verletzt, der Sachschaden be 
lief sich auf über 80 Millionen Mark. 
Gewaltige Lager und ganze Straßen 
waren vernichtet oder hatten äußerst 
schwer gelitten. Das gesamte öffent 
liche Leben in der Weltstadt, dem Her 
zen des Landes in geschäftlicher und po 
litischer Hinsicht, erfuhr so eine folgen 
schwere Unterbrechung. Und diesmal 
gelang es dem Zensor nicht, die hoch 
gehenden Wogen der Angst und des 
Zorns über die gänzlich fehlgeschlagenen 
Abwehrmaßnahmen zu besänftigen. 
Schließlich mußte sich der Minister 
Balfour -im englischen Parlament zu 
der für die Engländer recht betrüb 
lichen Äußerung herbeilassen, daß ein 
Mittel gegen Zeppelinangriffe noch 
nicht gefunden sei. 
(Fortsetzung folgt.) 
Illustrierte 
Kriegsberichte. 
England 
und unsere Zeppeline. 
Von Paul Otto Ebe. 
(Hierzu die Bilder Seite 448—451.) 
Nächst den II-Booten, die nicht 
nur den englischen Überseehandel fast 
unterbunden, sondern auch mit ihren 
Geschützen mehrmals englische Lüsten- 
■ " Phot. Berl. 
Bombenwirkung beim Zeppelinangriff auf London in der Nacht vom 13. auf 14, 
Jllustrat.-Ges. m. b. H. 
. Oktober 1913.
	        
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